Mit viel Gefühl und Charisma in Ohr und Herz des Publikums

von Redaktion

Akustikpop von Jan Wannemacher mit Band entzündet beim Kulturbredl in Pittenhart Bestlaune

Pittenhart – Er macht Akustikpop auf Bayerisch, hat einen spürbar engen Bezug zu seiner Gitarre und schafft mit dem, was er tut, Gute-Laune- und Wohlfühlatmosphäre: So gesehen ist Jan Wannemacher nicht nur Lieder-, sondern auch Stimmungsmacher. Bei seinem Auftritt beim Kulturbredl des Hilgerhofs zeigte er, dass er liebt, was er macht, und wurde mit Lächeln, Zwischenapplaus und einem stetig wachsenden Konto an Sympathiepunkten entsprechend beschenkt.

Seine „Liedermacherei“ kommt beim Publikum bestens an, und das ist alles andere als selbstverständlich. Wer Lieder macht, muss ein Allrounder sein, muss texten, tondichten, die rechten Instrumente einsetzen und am Ende die „Marke Eigenbau“ auch noch gut präsentieren. Von guten Textinhalten ganz zu schweigen. Wannemacher ist gesegnet mit einer guten Stimme, mit der er auch gut umgehen kann, sowie mit Virtuosität an Gitarre und Loop. Er bringt seine originellen „Liederzählungen“, die thematisch mitten aus dem Leben gepflückt sind, mit viel Gefühl und Charisma in Ohr und Herz seines Publikums. Er rückte in bester Begleitung an: mit Ilya Khenkin an der Tuba und Lukas Schöberl an der Cajon.

„Popmusik und bayerischer Mundart-Pop sind meine Leidenschaft“, so Wannemacher, der sich auch als guter Moderator, Geschichtenerzähler und publikumsnaher Künstler gab. Die Musizierlust der drei prickelte bald im ganzen Raum, wie der Bierschaum in den Gläsern: „Oa Quartl geht no“ lautet passend der Refrain. Wannemacher bot dem Hilgerhof-Publikum perlend-frische Nummern zur Verkostung an: „Obandln“ als Gebrauchsanleitung für die Vereinfachung und Entkrampfung aufkeimender Zuneigung ohne Hintergedanken und „Sellerie“ als sanfte Liebeserklärung an die Gemüsesuppe seiner Großmutter. „Soiz in meiner Suppn“ ist ein Liebeslied an die „oanzig Richtige im Leb‘n“ und „Wenn de Bladl foin“ ein Loblied an den Beginn der ruhigen Jahreszeit.

Es fällt nicht schwer, sich in Wannemachers ohrwurmhafte Lieder fallenzulassen, geht es doch meist um Menschliches und Alltägliches: „Der kleine Rote“ (Teufel) etwa, den wird schon so manch einer kennengelernt haben. Er ist dieser lästige Miesepeter, der auf unserer Schulter hockt, um uns den Mut für Neues im Leben zu rauben.

Im Verlauf des Abends, der viel zu schnell vorüberging, erfuhr man, dass „oa Quartl“, a Hoibe Bier in zwoa Glasl eigschenkt, auch dann noch geht, wenn sonst nimmer viel geht. Nach einer ausgiebigen Probe oder einem intensiven Ratsch unter Freunden gilt das für Wannemacher und Co. sowie nach der Kulturbredl-Veranstaltung für alle, die mit dem Künstler „obandln“ wollten und sich nach genussvollem Musik- und Biergenuss vor dem Heimgehen gegenseitig zuprosteten. Kirsten Benekam

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