Fussball-Regionalliga Bayern

Furiose zweite Halbzeit der Sechziger

von Redaktion

Am Ende waren beide Trainer zufrieden und beide hatten das Gefühl, dass auch mehr möglich gewesen wäre. Insofern kann man das 1:1 zwischen dem TSV 1860 Rosenheim und dem FV Illertissen in der Fußball-Regionalliga Bayern als gerechtes Remis werten.

Rosenheim – „Für uns war es ein Spiel mit zwei Gesichtern“, bilanzierte 1860-Coach Tobias Strobl. „In der ersten Halbzeit waren wir gegen den Ball nicht das, was wir sein wollten, wir waren nicht stabil und haben viele Werte vermissen lassen.“ Illertissen hatte Räume im Mittelfeld, nutzte diese auch und konnte die besseren Gelegenheiten vorweisen. Beim Schuss von Hahn lenkte Torwart Mario Stockenreiter den Ball an den Pfosten, dann rettete Georg Lenz vor Leyla in allerhöchster Not, ehe dann doch das 0:1 fiel, als Allgaier von der rechten Seite den Ball in die Mitte brachte und Daniel Lang vollendete. „Wir haben 15 Minuten gebraucht und sind dann immer besser ins Spiel gekommen. Wir hätten aber mehr Tore machen müssen“, meinte Illertissens Trainer Ilja Aracic. Die Gäste-Führung war verdient, auch wenn 1860 durch Danijel Majdancevic und Maxi Mayerl zwei gute Schussgelegenheiten aufzuweisen hatte.

Nach dem Wechsel sahen die Zuschauer ein ganz anderes Spiel. Etwas hektischer und ungeordneter, aber temporeich und umso leidenschaftlicher. „Die Mannschaft hat ein komplett anderes Spiel gezeigt“, lobte Strobl, „sie war bissig und hat sich den Punkt redlich verdient“. Aus dem anfänglichen 3-5-2-System, in dem Ludwig Räuber den zentralen Abwehrposten anstelle des verletzten Kapitäns Matthias Heiß eingenommen hatte, wurde ein 3-4-3 mit Markus Einsiedler und später Valentin Hauswirth als zentrale Spitze und Majdancevic sowie Fatih Eminoglu an den offensiven Außenbahnen. Die Sechziger konnten so die Gäste viel eher anlaufen, im Mittelfeld wurden hingegen die Räume enger, wobei sich die Hausherren immer öfter die Bälle sicherten. „Jagen“ war der fortwährende Ruf, den Strobl und Co-Trainer Robert Mayer ihrer Mannschaft fast minütlich mit auf den Weg gaben. Und so legten die Sechziger eine furiose zweite Hälfte mit unglaublichem Laufpensum hin.

Dem Tor näherten sich die Rothemden langsam an. Zunächst köpften Philipp Maier und Georg Lenz noch drüber, dann wurde es bei einem Kopfball von Michael Denz schon enger, ehe der nächste Versuch saß. Die Außenspieler Robert Köhler und Maxi Mayerl hatten zwischendurch die Seiten gewechselt – mit Erfolg: Bei Köhlers Flanke von links tauchte Majdancevic runter und köpfte an den Pfosten, den Abpraller verwertete Mayerl problemlos. „Bei uns springt der Ball in der ersten Halbzeit vom Pfosten raus und dem Torwart in die Arme, bei Rosenheim dagegen dem Spieler vor die Füße“, haderte Gäste-Trainer Aracic etwas mit dem Schicksal.

Illertissens Trainer müsste sich aber vielmehr darüber ärgern, dass Hahn zuvor bei seinem Alleingang 1860-Keeper Mario Stockenreiter nicht überwinden konnte und so das 2:0 verpasste. Auf der anderen Seite musste der FVI dann aber froh sein, dass Köhler nach zwei Hereingaben von Majdancevic keine Torjägerqualitäten bewies – das hätte dann auch der Siegtreffer für die Sechziger sein können, vielleicht sogar müssen. Mit dem 1:1 waren die Trainer dann am Ende aber doch zufrieden. „Das war ein cooles Regionalliga-Spiel“, befand Tobias Strobl zurecht, „gegen Illertissen spielt man gerne“.

TSV 1860 Rosenheim: Stockenreiter, Lenz, Räuber, Krätschmer, Köhler, Denz, Maier (ab 90. Linner), Mayerl, Höhensteiger (ab 37. Eminoglu), Einsiedler (ab 65. Hauswirth), Majdancevic.

Schiedsrichter: Huber (TSV Bogen).

Zuschauer: 380.

Tore: 0:1 Lang (41.), 1:1 Mayerl (74.).

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