Inzell – Am Montag sind die beiden nach knapp sechs Wochen wieder in Inzell eingetroffen. Für Hirschbichler gab es aber kaum Zeit zum Ausspannen. Bereits am Mittwoch ist sie zusammen mit Moritz Geisreiter zur Mehrkampf-Weltmeisterschaft nach Amsterdam gefahren. „Zwei Tage im eigenen Bett konnte ich zumindest genießen“, meint sie schmunzelnd. Für Joel Dufter ist die Saison hingegen beendet. Er wird weder an der WM noch eine Woche später beim Weltcup-Finale in Minsk teilnehmen. Die Weltmeisterschaft absagen musste auch seine Schwester Roxanne Dufter. Bei ihr sind gesundheitliche Gründe für den Verzicht ausschlaggebend. Sie hatte bereits vor Olympia und während der Spiele Probleme. Trainer Danny Leger hofft, dass die 26-Jährige zumindest das Weltcup-Finale bestreiten kann. Deswegen wird sie im heimatlichen Inzell wieder behutsam in das Training einsteigen. Olympia hat Dufter abgehakt. „Die Einzelrennen haben überhaupt nicht funktioniert“, meinte sie, „im Teamlauf ist es mir fünf Runden lang gelungen, eine gute Leistung abzurufen. Hinten raus kamen die Probleme.“
Eine gute Figur hat Gabi Hirschbichler sowohl bei Olympia als auch bei der Sprint-WM abgegeben. Mit dem zehnten Platz in China ist sie sehr zufrieden gewesen. „Das hat mir Spaß gemacht“, sagt die 34-Jährige. Auch bei Olympia hat sie sich mit dem zwölften Rang über 1500 und dem 15. Platz über 1000 Meter gut präsentiert. „Die 1500 haben mich etwas geärgert, da war mehr möglich. Die 1000 sind in Ordnung gewesen.“ Als enttäuschend bezeichnet sie den sechsten Platz im Team. Nun freut sie sich auf die beiden Wettkämpfe zum Saisonabschluss. Auch Leger lobt die 34-Jährige: „Sie hat die schwierige Situation im Team angenommen. Mit dem zehnten Platz bei der Sprint-WM sind wir insgesamt nicht unzufrieden.“
Mehr erhofft hat sich Leger von Moritz Geisreiter bei Olympia. „Nach seinen Vorleistungen in der Saison hatten wir schon eine gewisse Hoffnung, dass er die Top-Sechs erreicht. Seine zwei Läufe über 5000 Meter (12.) und 10 000 Meter (9.) waren gut bis sehr gut“, so Leger und meint: „Der Superlauf hat halt gefehlt.“ Auch zwei Wochen nach den Spielen kreisen bei Geisreiter die Gedanken immer noch um die beiden Rennen. „Ich habe mittlerweile eine Einordnung vorgenommen. Mit den Ergebnissen bin ich nicht zufrieden“, so der 30-Jährige. Ausreden sucht der Langstreckenspezialist nicht. „Es hätte funktionieren können. Trotzdem denke ich positiv. Schließlich war das die beste Saison meiner Karriere, ich habe konstant hohe Leistungen auf den langen Strecken abgeliefert.“ Bei der Mehrkampf-WM in Amsterdam will er über gute fünf Kilometer das Finale über 10 000 Meter erreichen.
Die Saison beendet hat Joel Dufter. Der bald 23-Jährige hat seine ersten Olympischen Spiele bestritten. „Leider war bei mir nicht mehr allzu viel im Tank gewesen. Ich bin zwar technisch stabil gelaufen, hatte aber hinten raus so meine Probleme. Mit Platz 14 über 1000 Meter bin ich nicht ganz unzufrieden, obwohl ich mir gerne ein Top-Ten-Ergebnis gewünscht hätte“, meint er. „Es war trotzdem ein cooles Erlebnis und in vier Jahren will ich wieder dabei sein.“ Trainer Danny Leger sieht seine Entwicklung trotzdem positiv. „Er hatte einen guten Saisonstart, hat gut trainiert und alles für eine gute Form getan. Ich sehe keinen Rückschritt bei ihm, nur der große Knall ist ausgeblieben.“shu