Mit Schülern in die Auswärtsprüfung

von Redaktion

EISHOCKEY-OBERLIGA Heute steigt das erste Duell zwischen den Starbulls und Hannover

Rosenheim – Bereits am gestrigen Donnerstag, also einen Tag vor dem Auftaktspiel im Play-off-Viertelfinale bei den Hannover Scorpions, haben sich die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim auf den Weg gemacht. Was schon im Oberliga-Achtelfinale bei den Moskitos Essen funktionierte, soll auch als gutes Omen für die mit Spannung erwartete Viertelfinalserie herhalten. Der Startschuss fällt am heutigen Freitag um 20 Uhr in Hannover, Spiel zwei steigt am Sonntag um 17 Uhr im Rosenheimer emilo-Stadion. Drei Siege sind notwendig, um den Einzug ins Halbfinale zu schaffen.

Play-off-Viertelfinale

statt Berufsschule

Als sich der Starbulls-Tross am Donnerstag um 6.30 Uhr in Richtung Hannover auf den Weg machte, waren auch drei „Schüler“ im Bus, die normalerweise an einem Tag in der Woche die Berufsschule 2 in Rosenheim besuchen. Doch anstelle die Schulbank zu drücken, heißt es für die Verteidiger Tobias Draxinger, Max Vollmayer und Stürmer Enrico Henriquez: Play-off-Viertelfinale in Hannover gegen die Scorpions. Die drei Starbulls-Spieler besuchen im Rahmen ihrer Vollzeitausbildung auch einen Tag in der Woche die Berufsschule 2. „Wir sind sehr dankbar für das Entgegenkommen, dass die Freistellung so problemlos geklappt hat“, erklärte Starbulls-Trainer Manuel Kofler, der sich persönlich um die Freistellung gekümmert hat und sich freute, dass die Lehrkraft viel Glück wünschte und die Daumen drückt. „Die Leute stehen alle hinter uns. Auch Arbeitgeber von anderen Spielern waren sehr flexibel, sodass wir bis auf die beiden verletzten Spieler Fabian Zick und Niki Meier komplett in Richtung Hannover aufbrechen konnten“, sagte Manuel Kofler. Mit dabei ist auch Vitezslav Bilek, der im dritten Spiel gegen Essen noch erkrankt auflief und das freie Wochenende nun für die Regeneration nutzen konnte. „Insofern hat es schon gut getan, dass wir ein paar Tage Zeit hatten“, sagt der Rosenheimer Trainer. Gegner Hannover beispielsweise musste letzten Freitag noch ran, besiegte im Achtelfinale die Blue Devils Weiden in vier Spielen.

Die Starbulls haben die Reise optimistisch angetreten. Können sie auch, denn mittlerweile haben sie zwölf der letzten 15 Spiele für sich entschieden. Gegen Essen passte auch die Defensivleistung mit nur fünf Gegentoren in den drei Spielen – das sind die Bilanzen, die man in den Play-offs braucht! Gegen die Scorpions mit den erfahrenen Angriffsreihen dürfte aber wieder einiges an Arbeit auf die Rosenheimer Verteidigung zukommen. Die Mannen aus Mellendorf erzielten in den vier Partien gegen Weiden gleich 17 Tore, wobei Patrick Schmid mit vier Treffern herausstach. Allerdings mussten sie auch zwölf Gegentreffer hinnehmen, im Schnitt etwas mehr als ein Tor pro Spiel im Vergleich zu den Starbulls. Rosenheims Coach, der das letzte Spiel der Scorpions in Weiden beobachtete, ist jedenfalls zuversichtlich: „Wir sind sehr gut vorbereitet, wissen was uns erwartet und wollen am Sonntag mit einem 1:0-Vorsprung in das Heimspiel gehen.“tn/bz

Hannover optimistisch: Scorpions-Manager Haselbacher sieht Chancen auf 55:45

„Wir haben unsere Mannschaft nicht stark verändert“, berichtet Scorpions-Manager Eric Haselbacher. Ein neues Torwart-Duo kam mit Christoph Mathis und Enrico Salvarani, dazu noch Marius Garten, der DEL-erfahrene Marian Dejdar und Mathew Wilkins im Ausländertausch mit Brian Gibbons. „Die Neuzugänge haben gut reingepasst, auch charakterlich“, sagt Haselbacher. Mit dem zweiten Platz in der Oberliga Nord-Hauptrunde hinter Tilburg habe man „den nächsten Schritt“ gemacht. „Wir sind ausgeglichener besetzt als vergangene Saison“, beschreibt Eric Haselbacher die Niedersachsen. „Es gab eine seriöse Weiterentwicklung der Truppe.“ Die auf Perspektive gesehen in die DEL2 führt? „Wir spielen hier nicht aus Jux und Dollerei“, entgegnet Haselbacher. „Wenn wir sportlich aufsteigen sollten, reden wir nach der Saison mit den Sponsoren und Fans. Das Umfeld muss mitmachen wollen. Wir stehen jedenfalls nicht unter Druck. Die Saison war bisher schon ordentlich.“ Und wie sieht man die Rosenheimer? „Ein gutes Team mit erfahrenen Spielern, läuferisch stark. Das ist keine Billig-Riege“, sagt der Scorpions-Manager, dessen Team zum zweiten Spiel schon am Samstag gen Bayern anreist. „Es wird eine Serie auf Augenhöhe.“ Wegen des Heimvorteils sieht er seine Mannschaft leicht mit 55:45 Prozent vorn. Haselbacher: „Wir haben aber noch lange nicht so gespielt, wie wir spielen können.“gsd

Artikel 10 von 11