Rosenheim – TSV 1860 Rosenheim gegen den TSV Rain/Lech – kaum eine Partie wurde häufiger gespielt, kaum eine Partie ist ausgeglichener. Von 35 aufgezeichneten Begegnungen gewannen 15 die Innstädter, 15-mal waren die Tillystädter erfolgreich. Am dritten Spieltag der Fußball-Regionalliga Bayern ist am heutigen Dienstag (Anpfiff im Jahnstadion ist um 19 Uhr) ebenfalls wieder ein enges sowie ausgeglichenes Aufeinandertreffen zu erwarten – mit Parallelen nicht nur auf dem Papier.
Parallele 1: Mit Thomas Kasparetti (35) und Alex Käs (26) setzen beide Vereine auf junge, moderne Trainer. Mit klarer Philosophie: „Wie in Augsburg wollen wir auch dem TSV Rain mit offenem Visier gegenübertreten. Obwohl wenn meine Mannschaft einen natürlichen Offensivdrang in sich hat, haben wir im letzten Spiel in Unterzahl auch in der Verteidigungsarbeit überzeugt. Das späte Gegentor war schlichtweg Pech“, sagt Kasparetti. Für Käs hingegen sei das Spiel gegen den Ball ein zentraler Bestandteil. Es solle, so der Jungcoach, für jeden Gegner schwierig werden, gegen den TSV Rain zu spielen. Auch die jungen Rosenheimer werden es wohl zunächst mit einem kompakt gestaffelten Auswärtsteam zu tun bekommen. Kasparetti sieht sich dafür gewappnet: „Rain hat sehr viel individuelle Qualität – allem voran das zentrale Mittelfeld mit dem spielenden Co-Trainer Johannes Müller ist deren Prunkstück. Hohes Anlaufen und enormer Einsatzwille bei zweiten Bällen sind Teile des Rainer Spiels, die es jedem Gegner schwer machen, gegen sie zu bestehen.“
Parallele 2: Junge, talentierte Spieler aus der Region zu Regionalligaspielern zu formen, scheint wohl für beide Teams ein elementares Thema der Club-Philosophie zu sein. Mit Alex Fambo, Laurin Demolli, Markus Sattelberger, Sebastian Hölzl, Adrian Furch, Yannick Albrich und Maximilian Kuchler werden in dieser Spielzeit gleich sieben Jugendspieler an den Herrenbereich herangeführt. Der junge Albrich könnte es auch sein, der den gelb-rot-gesperrten Linor Shabani positionsgetreu ersetzen könnte. Auch der TSV Rain profitiert von seiner strategisch günstigen, geografischen Lage und erfreut sich regelmäßig über gut ausgebildete Spieler aus Ingolstadt oder Augsburg.
Es gäbe noch weitere Parallelen, wie etwa die lange Relegationszeit im letzten Jahr, den Sieg über Wacker Burghausen oder das Saisonziel „Klassenerhalt“. Ein Sieg für die Sechziger würde den bis dato guten Saisonstart zu einem sehr guten machen.mpo