Rosenheim – Die Verantwortlichen des Fußball-Regionalligisten TSV 1860 Rosenheim jubelten, als der Schiedsrichter nach 90 Minuten bei hochsommerlichen Temperaturen das Spiel zwischen den Sechzigern und dem TSV Aubstadt abpfiff. Endstand 0:0 und damit das zweite Rosenheimer Unentschieden im zweiten Spiel.
Nur einer war nicht ganz zufrieden mit dem torlosen Remis: Sechziger-Trainer Florian Heller, der in seinem ersten Heimspiel als Coach der Regionalliga-Truppe mehr wollte. „Grundsätzlich bin ich zufrieden, dass wir wieder kein Gegentor kassiert haben, aber gerade in der zweiten Halbzeit hatten wir die besseren Chancen. Da hätten wir ein Tor machen können.“
Heller meinte dabei die Möglichkeiten von Christoph Fenninger, der einmal an Aubstadts Keeper Julian Schneider scheiterte und sein Fallrückzieher im Anschluss nur knapp den langen Pfosten verfehlte.
Aber auch Aubstadts Coach Victor Kleinhenz wusste nicht genau, wie er das Ergebnis einordnen sollte: „Wir hatten schon das Gefühl, dass wir das dominantere Team waren. Wir haben es aber nicht hinbekommen, entschlossen vor das Tor zu kommen.“ Kleinhenz bemängelte, dass „die absolute Gier in der Box“ gefehlt habe.
Unentschieden
geht in Ordnung
Sechziger-Coach Florian Heller erklärte, dass „meine Jungs mit dem Unentschieden extrem glücklich sind“ und die Punkteteilung „aufgrund der Chancen-Verteilung, der Intensität und der Leidenschaft dieses Matches in Ordnung ist.“
Betrachtet man die 90 Minuten, geht das Unentschieden tatsächlich in Ordnung, weil Aubstadt in der ersten Halbzeit die besseren von wenigen Chancen hatte. Die Gäste, die bereits am Freitag nach Rosenheim anreisten, waren in den ersten 45 Minuten die abgeklärtere Mannschaft, scheiterten aber immer wieder an der insgesamt überragenden Rosenheimer Defensivleistung. Nach Schulnoten ausgedrückt war das eine Eins.
In der Offensive ist noch Luft nach oben
„Wir haben jetzt in zwei Spielen kein Tor aus dem Spiel heraus kassiert. Das ist super und in der Offensive ist noch Luft nach oben. Aber auch da werden wir uns steigern,“ ist sich Rosenheims Sportlicher Leiter Hans Kroneck sicher.
Wenige Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit hatte Aubstadt die beiden dicksten Gelegenheiten zur Führung. Erst kam Patrick Hofmann nach einer Behr-Flanke etwas zu spät an den Ball, um Rosenheims Schlussmann Stefan Schönberger ernsthaft fordern zu können (41.). Der Rosenheimer Keeper musste kurz darauf in höchster Not eingreifen. Einen abgefälschten Freistoß parierte Schönberger mit dem Fuß.
Nach der Pause war Rosenheim anfangs gefährlicher. Christoph Fenninger war durchgebrochen, konnte Julian Schneider aber weder beim ersten noch beim zweiten Versuch überwinden. Aubstadts Coach bezeichnete diese Szene in der Pressekonferenz als die größte Chance der Begegnung. Die Gäste bemühten sich weiter um das erste Saisontor, nachdem der Auftakt gegen Unterhaching ebenfalls 0:0 endete, aber das eng geknüpfte Rosenheimer Abwehrnetz offenbarte keine Schwächen.
„Wir funktionieren nur im Kollektiv“
Trainer Heller wollte keinen Spieler aus seinem Team herausheben, „denn wir funktionieren nur im Kollektiv.“ Und dieses Kollektiv vom sicheren Torhüter Stefan Schönberger bis zum letzten Einwechselspieler funktionierte, ohne dass man dabei in Euphorie verfallen sollte. Aber das tun die Sechziger nicht, denn die Rosenheimer wissen, dass eine megaschwere Saison vor ihnen liegt.
Bereits morgen, Dienstag, 19 Uhr, steht das nächste Spiel für die Rosenheimer auf dem Programm. Dann gastiert man zum Inn/Salzach-Derby in Burghausen.
Spielstatistik
1860 Rosenheim: Schönberger – Benz, Kießling, Wallner, Sattelberger – Demolli (79. Kuchler), Zander (89. Salihu), Shabani, Steinherr (74. Jesse) – Fenninger (63. Majanovic), Marinkovic (31. Majdancevic).
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Tiedeken (Neusäß)
Zuschauer: 320