Sibiu/Rumänien – Die „Red Bull Romaniacs“, der vierte Lauf zur „FIM Hard Enduro Weltmeisterschaft“, wurde in den Karpaten rund um die Stadt Sibiu ausgetragen. Manuel Lettenbichler von der MTG Kiefersfelden, zweifacher Sieger in den letzten beiden Jahren, feierte dabei erneut einen eindrucksvollen Sieg. Die fünftägige Hard Enduro Rallye ist wohl die härteste Veranstaltung im gesamten WM-Kalender und dies macht die drei aufeinanderfolgenden Siege von „Mani“ Lettenbichler umso beeindruckender.
Zunächst galt es in Rumänien, sich in einer Zeitfahrqualifikation mit dem Terrain vertraut zu machen und sich eine gute Startposition für den ersten der vier Offroad-Renntage zu sichern. Mit Platz vier gelang dies dem Kiefersfeldener KTM-Werksfahrer wie geplant.
Den ersten Renntag entschied nach einem harten Kampf über fast fünf Stunden Fahrzeit der britische Altmeister und vielfacher Romaniacs-Sieger Graham Jarvis knapp für sich. Lettenbichler hatte als Zweiter aber bereits mehr als 20 Minuten Vorsprung vor den Verfolgern mit Wade Young aus Südafrika an der Spitze.
Lettenbichler fuhr
wie ein Champion
Dem schon knackigen Auftakt folgte eine zweitägige Marathon-Etappe, bei der die Fahrer nachts im Gelände kampieren mussten und somit auch keine Unterstützung von den Teams bekamen. Also galt es, am zweiten Offroad-Tag vorsichtig zu fahren, um Mensch und Maschine nicht zu überfordern. Lettenbichler fuhr wie ein Champion und holte sich nach mehr als fünf Stunden Fahrzeit den Tagessieg mit einem Vorsprung von fast 13 Minuten auf den Spanier Marion Roman, womit er sich auch an die Spitze der Gesamtwertung setzte. Graham Jarvis hatte leider Pech. Nach einem fatalen Sturz musste er verletzt aufgeben.
Am kaum kürzeren dritten Tag brachte der Oberbayer seine KTM 300 EXC TPI auf einem sicheren vierten Platz nach Hause und verlor nur zwei Minuten auf den Sieger Wade Young. Am vierten Offroad-Tag machte „Mani“ von Anfang an Druck, als er an vier der ersten fünf Kontrollpunkte die schnellste Zeit fuhr. Gegen Ende des Tages nahm er sein Tempo ein wenig zurück, um sicher ins Ziel zu kommen. In der Tageswertung hatte der WESS-Champion von 2019 aber immer noch mehr als drei Minuten Vorsprung auf den Zweiten Mario Roman.
In der abschließenden RBR-Gesamtwertung hatte Lettenbichler mit seiner Siegerzeit von 19 Stunden, 40:46 Minuten einen satten Vorsprung von 27 Minuten und 28 Sekunden auf den Zweiten Wade Young. Mario Roman wurde Gesamtdritter vor dem bisherigen WM-Führenden Billy Bolt (GB).
Mit diesem Sieg übernahm Manuel Lettenbichler auch die Führung in der FIM Hard Enduro Weltmeisterschaft vor Billy Bolt und Wade Young. Nächster WM-Lauf ist Mitte August das „Red Bull Tennessee Knock Out Hard Enduro“, das Manuel Lettenbichler auch schon einmal für sich entscheiden konnte.
Manuel Lettenbichler: „Ich bin überglücklich! Der dritte Sieg in Folge bei den Red Bull Romaniacs ist wie ein wahrgewordener Traum. Es waren harte fünf Tage hier und das Tempo war wahnsinnig hoch. Ich freue mich riesig über den Sieg, aber auch Graham (Jarvis) hätte ihn sicher verdient gehabt. Wir sind die ersten Tage viel zusammen gefahren, was meinen Speed hochgehalten hat. Ein bisschen habe ich ihm den Sieg mit zu verdanken. Es fühlt sich auch gut an, die Meisterschaft jetzt anzuführen, aber es ist noch ein langer Weg zu gehen.“