Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim haben erneut und wieder spektakulär auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Mit dem noch 27-jährigen Lukas Laub, der am Sonntag seinen 28. Geburtstag feiert, kommt ein Eigengewächs zurück nach Rosenheim, wo er bis 2009 im Nachwuchs bis zur Jugend gespielt hat. Danach wechselte er nach Klostersee und von dort zu den Adler Mannheim in die DNL. Dort spielte er unter anderem mit dem heutigen NHL-Superstar Leon Draisaitl zusammen. Zum Vergleich die Bilanzen der beiden Stürmer aus der Saison 2011/2012: Leon Draisaitl erzielte in 43 Spielen 27 Tore und 41 Assists, Lukas Laub schaffte in 44 Spielen 20 Tore und 19 Assists. Besser als Draisaitl war nur ein weiterer heutiger Nationalspieler: Dominik Kahun, der ebenfalls schon knapp 200-mal in der NHL spielte.
Im Gespräch mit der OVB-Sportredaktion erinnert sich Lukas Laub: „Die beiden waren extrem stark. Ich habe leider nicht in ihrer Sturmreihe gespielt, aber wir hatten sowieso vier fast ausgeglichene Reihen in Mannheim. Dass Leon ein Riesentalent hat und dazu auch noch die notwendige Mentalität war klar, dass er aber ein Superstar in der NHL wird, konnte man natürlich nicht wissen.“ Bereits frühzeitig (im Jahr 2009) wechselte das Rosenheimer Eigengewächs Lukas Laub zunächst nach Klostersee in die Jugend-Bundesliga und im Alter von 16 Jahren kam der damalige U18-Nationalspieler bei den Jungadlern in Mannheim unter. Von dort aus ging es über den großen Teich nach Amerika, wo Laub zweieinhalb Jahre in den Juniorenligen sein Talent unter Beweis stellen konnte. Anschließend ging Laub zurück nach Deutschland. Hier kann der 27-jährige Laub inzwischen zwei Spielzeiten bei der Düsseldorfer EG in der DEL sowie fünf Spielzeiten bei Top DEL2-Clubs aufweisen.
In 235 Spielen in der DEL2 hat Lukas Laub 66 Tore erzielt und bereitete 100 weitere Treffer vor. Das ergibt für den wieselflinken und technisch versierten Laub einen hervorragenden Punkteschnitt von 0,71 in der zweithöchsten deutschen Eishockeyliga.
Thomas Schädler, heute Trainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und damals verantwortlich für den Rosenheimer Nachwuchs, erinnert sich nur zu gut an den jungen Lukas Laub: „Lukas war in seiner Zeit im Starbulls-Nachwuchs ein Ausnahmetalent. Seine schlittschuhläuferischen Qualitäten, seine Schnelligkeit und seine Möglichkeiten im Eins gegen Eins waren außergewöhnlich. Außerdem hatte er gute Hände. Sein großes Talent war schon damals zu erkennen und er hat sich anschließend in Mannheim hervorragend entwickelt. Schade, dass er sich in der DEL bei Düsseldorf nicht festspielen konnte. Ich freue mich, dass sein Weg wieder zurück nach Rosenheim führt. Ich hatte damals ein gutes Verhältnis zu ihm und habe ihn natürlich auch verfolgt, weil er mit meinem Sohn zusammengespielt hat.“
Auch Laubs ehemaliger Mitspieler zu Knaben- und Schüler-Zeiten, Markus Zwigl, heute Online-Redakteur bei Rosenheim 24, erinnert sich: „Lukas war uns damals schon, obwohl er als 94er-Jahrgang ein Jahr jünger war, schlittschuhläuferisch überlegen. Er hat auch immer in einer der beiden ersten Sturmreihen gespielt und viele Tore geschossen. Bei ihm war schon abzusehen, dass er vielleicht mal als Profi den Sprung in die DEL schaffen kann. Wir hatten damals wirklich eine sehr gute Mannschaft und viele Spieler kamen auch in die bayerische Auswahl“, erinnert sich Markus Zwigl, der heute Kapitän des Fußball-Kreisliga-Aufsteigers SV Schloßberg-Stephanskirchen ist. Da spielte übrigens auch Lukas Laub in der Jugend Fußball. „Talentiert und pfeilschnell war er,“ erinnert sich ein ehemaliger Mitspieler. Eins wollte Zwigl auch noch über Lukas Laub sagen: „Er ist ein bodenständiger Typ, der weiß wo er herkommt. Ich freue mich, dass er wieder für Rosenheim spielt.“
Damit ist er nicht alleine, denn auch der neue Trainer Jari Pasanen freut sich laut einer Pressemitteilung der Starbulls über die Verpflichtung: „Mit Lukas haben wir einen enorm schnellen und technisch versierten Stürmer für unsere Reihen gewinnen können. In der DEL2 hat er über viele Jahre hinweg sein Können unter Beweis gestellt und er ist im perfekten Alter, sodass er seinen Stil auch noch einige Zeit so weiterspielen kann und wird. In Verbindung mit einer harten und aggressiven Spielweise setzen wir auf Tempo, das unserem Spiel enorm gut tun wird.“
Laub: „Rosenheim
ist meine Heimat“
Starbulls-Sportkoordinator Oliver Häusler ergänzt: „Ich kenne Lukas natürlich schon viele Jahre und der Verein war auch schon über die vergangenen zwei Jahre mit ihm in Kontakt. Es freut mich riesig, dass es nun geklappt hat. Dies unterstreicht einmal mehr unsere nachhaltige Nachwuchsarbeit. Wir werden nicht immer alle Nachwuchs-Talente bei uns in Rosenheim weiterentwickeln und in der ersten Mannschaft integrieren können. Wechsel gehören in der Entwicklung eines Spielers genauso dazu. Dennoch profitiert der Verein auch mit solchen Wechseln von der Nachwuchsarbeit. Wäre dies nicht gewesen, wäre hier auch keine Verbindung zum Verein und zur Region.“ „Bereits vor zwei Jahren wurde mir die Möglichkeit gegeben in Rosenheim auf dem Eis mitzutrainieren und ich wurde immer mit offenen Armen empfangen. Da kam bei mir der Wunsch auf, wieder für die Starbulls zu spielen. Rosenheim ist einfach meine Heimat und ich werde alles dafür geben, dass ich als Teil des Teams den Standort weiterbringe. Es freut mich riesig, dass das nun geklappt hat“, so Lukas Laub zu seiner Vertragsunterschrift.
Lukas Laub wird für die Starbulls mit der Nummer 8 auflaufen. Die Nummer 94, mit der er in Frankfurt gespielt hat, gehört Tyler McNeely. „Das ist schon so in Ordnung. Ich nehme wieder die 8. Die hatte ich schon in der Rosenheimer Schüler-Mannschaft. Also auch hier: Back to the roots.“