Bergen – Die „Grande Dame des Berglaufs“, Andrea Mayr aus Österreich, startet auch beim diesjährigen 48. Internationalen Hochfellnberglauf. „Ich freue mich ganz besonders über ihre Zusage. Damit ist auch das Damenfeld wieder hochrangig besetzt“, so der OK-Chef und Vorsitzende des ausrichtenden Skiclubs Bergen Dr. Jürgen Schmid.
Sechsfache
Weltmeisterin
Die erfolgreichste Bergläuferin aller Zeiten Mayr, sechsfache Weltmeisterin und vierfache Europameisterin, will am kommenden Sonntag am Hochfelln ihren insgesamt zwölften Titel gewinnen. Erstmals hatte die Ärztin und Unfallchirurgin im Jahr 2008 beim deutschen Berglauf-Klassiker triumphieren können und hält seitdem mit einer Laufzeit von 47:28,2 Minuten den Damen-Streckenrekord.
„Königin“ der
Treppenläufe
Zehn weitere Siege sollten seitdem folgen – 2009, 2010, 2012, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019 und 2021. 2014 und 2017 schrammte sie an ihrem eigenen Streckenrekord nur um wenige Sekunden vorbei. Die 42-jährige Mayr ist neben ihren Erfolgen im Berglauf auch eine erfolgreiche Mittel- und Langstreckenläuferin in der Ebene. So hielt sie elf Jahre den österreichischen Rekord auf der Marathonstrecke. Zudem darf sie sich „Königin“ der Treppenläufe nennen. Nach ihrer Olympia-Teilnahme 2016 im Marathon (auch bei Olympia 2012 in London war sie dabei) holte sie sich 2017 einen weiteren WM-Titel. Dieses Mal aber nicht im Berglauf, sondern sensationell im Skibergsteigen. Mayr hat in ihrer beispiellosen Karriere auch 45 österreichische Staatsmeistertitel errungen, unter anderem über 1500, 5000 und 10000 Meter, über 3000 Meter Hindernis, im Straßenlauf, Crosslauf und Halbmarathon. Im Berglauf ist sie zwölffache österreichische Meisterin, genauso oft könnte sie am 25. September gegen 10.45 Uhr am Hochfelln triumphiert haben. Man muss wohl nicht erwähnen, dass es einer ihrer Lieblingsberge ist, an den sie jedes Jahr gerne zurückkehrt.
Neben Andrea Mayr hat mit dem Italiener Riccardo Sterni ein weiterer interessanter Läufer gemeldet. Zwar war es um ihn den letzten Jahren im Berglauf etwas ruhiger geworden, da er sich im Triathlon versuchte, doch am Hochfelln ist mit ihm zu rechnen. Mit Jonas Lehmann, der für den TuS 06 Heltersberg startet, ist auch ein Läufer aus dem Feld der deutschen Berglaufelite vertreten. Er konnte zuletzt beim Hochfellnberglauf 2019 mit einem siebten Platz überzeugen. Nicht mit dabei sein wird heuer leider der Vorjahressieger Filimon Abraham aus Traunstein. Der gebürtige Eritreer hat sich dieses Jahr auf die Flachstrecken konzentriert – zuletzt startete er bei der Heim-EM in München über 10000 Meter – und musste deshalb schweren Herzens absagen. 2023 will er in Bergen wieder dabei sein.