Erding – Mit zwei Gold- und zwei Silbermedaillen haben die regionalen Leichtathleten bei den deutschen Meisterschaften der Senioren in Erding überzeugt. Über das Wetter wird eigentlich nicht gesprochen, aber diese Titelkämpfe waren in der Geschichte wohl die kühlsten ihrer Art, denn es herrschten Temperaturen um knapp zehn Grad Celsius. Dazu erschwerten zahlreiche Regenschauer die Bedingungen. Die Landkreis-Athleten ließen sich allerdings nicht vom schlechten Wetter beeindrucken.
Als ältester Athlet dieser Titelkämpfe ging Josef Riedl vom TuS Bad Aibling bei den Senioren M90 an den Start – er ist bundesweit mittlerweile übrigens der viertälteste aktive Athlet. Der pensionierte Landwirt aus Thann wollte die relativ kurze Entfernung nach Erding nützen und ließ sich deshalb von seinem Sohn Bernhard zu diesem Großereignis chauffieren. Bereits am ersten Tag präsentierte sich der Routinier in einer ausgezeichneten Verfassung im Kugelstoßen: Das Drei-Kilogramm-Wurfgerät wuchtete er auf 7,38 Meter und wurde damit neuer deutscher Meister. „Diese Goldmedaille freut mich riesig“, verriet Riedl, denn schon in jungen Jahren wurde er 1948 deutscher Jugend-Meister in dieser Disziplin – ebenso wie einige Jahre später als Junior. Auch im Diskuswurf bestätigte der TuS-Athlet seine Top-Form: Mit 16,41 Metern eroberte er auch hier den deutschen Meistertitel.
Im Hammerwurf der Senioren M65 startete sein Vereinskamerad Hennes Rügamer: Der 65-Jährige erzielte beachtliche 37,07 Meter und hatte im Finale dennoch ein wenig Pech. Nur um 61 Zentimeter schrammte er an der Bronzemedaille vorbei und wurde Vierter.
Der gebürtige Wasserburger Ulrich Richter ging bei diesen Titelkämpfen im Trikot des TSV Unterhaching an den Start und absolvierte gleich drei Starts bei den Senioren M85. Am ersten Tag verbuchte er im Hammerwurf-Finale starke 29,15 Meter. Damit wurde er deutscher Vizemeister hinter dem hochfavorisierten Lothar Huchthausen vom SV Rot-Weiß 1868 Arneburg mit 33,53 Metern. „Die Medaille ist schön, aber die Leistung ist nach wie vor für mich auch sehr wichtig“, erzählt der ehrgeizige Sportler, der gerne noch ein paar Meter weiter gekommen wäre. Erfolgreich war der 86-Jährige auch im Diskuswurf: Mit 22,57 Metern holte er auch hier Silber hinter Lothar Huchthausen mit 25,25 Metern im Speerwurf bedeuteten 22,51 Meter den vierten Platz. 53 Zentimeter fehlten dem Routinier hier auf Bronze.
Im Trikot der LG Oberland ging der Bruckmühler Reinhard Abram an den Start bei den Männern M60: Im Hammerwurf-Finale schleuderte der 63-Jährige das Fünf-Kilogramm-Wurfgerät auf 40,82 Meter und wurde Vierter. Als drittbester bayerischer Athlet verfehlte er Bronze um 79 Zentimeter. Im Hochsprung der Männer M45 ging Josef Anglhuber vom TSV Wasserburg an den Start und blieb im Leistungssoll. Mit 1,60 Metern lieferte der 49-Jährige eine ansprechende Leistung ab und wurde Vierter. Als bester Bayer verfehlte er Bronze um fünf Zentimeter.
Überaus zufrieden zeigte sich Frank Teschner vom Lauffeuer Chiemgau aus Rosenheim: Im 100-Meter-Lauf der Männer M55 erzielte der 58-Jährige bei den nassen Bedingungen starke 13,59 Sekunden und blieb damit nur 13 Hundertstelsekunden über seiner Saisonbestzeit. Im Finale belegte er mit seiner Leistung damit den siebten Platz und schaffte damit eine seiner bislang besten DM-Platzierungen seiner Karriere. Zu Bronze fehlten ihm 48 Hundertstelsekunden.