Aufsteigerin des Jahres

von Redaktion

Bogenschützin Katharina Bauer erhält Auszeichnung

Raubling – Die Auszeichnungen nehmen einfach kein Ende: Recurve-Bogenschützin Katharina Bauer ist vom Weltverband World Archery zur „Aufsteigerin des Jahres 2022“ gewählt worden. Mit dieser Auszeichnung schließt die Raublingerin nun endgültig ein erfolgreiches Jahr ab, in dem sie unter anderem Einzel-Bronze und Team-Gold bei der Europameisterschaft in München geholt und auch erstmals in ihrer Karriere die Weltranglistenspitze erklommen hat.

„Ich habe nicht damit gerechnet. Das ist eine große Ehre“, beschreibt die 27-Jährige ihre Gefühle. Die Auszeichnung ist für sie etwas Besonderes, weil neben dem Verband auch die Öffentlichkeit und die Presse an der Wahl teilgenommen haben: „Ich wusste, dass das Jahr sehr gut war. Es ist cool zu wissen, dass auch andere Leute meine Leistungen anerkennen.“

Besser hätte der Start in das WM-Jahr also kaum verlaufen können, allerdings gab es sportlich bereits im Februar einen Dämpfer: „Ich habe mir beim Krafttraining an der rechten Hand wehgetan. Nach dem Wettkampf in Las Vegas habe ich eine Zwangspause gemacht, weil die Schmerzen zu groß waren. Ich habe auch vier Wochen gar nicht geschossen“, erklärt Bauer. Trotz der Schmerzen lieferte die Raublingerin ab und holte sich beim Finale der Indoor World Series den dritten Platz, beim „Vegas Shoot“ wurde sie zudem Fünfte. „Eigentlich hieß es vorher schon, ich soll nicht fliegen. Aber ich habe beschlossen, dass ich mich durchkämpfe und dafür danach richtig Pause mache“, verrät Bauer. Für sie war der Wettkampf auch wichtig, denn „es war das erste Mal, dass ich als Nummer eins der Welt angetreten bin, das war ein cooles Gefühl.“

Ihr Wettkampf-Comeback hat Bauer dann auf europäischer Ebene beim Lilleshall Grand Prix in Großbritannien gegeben. Hier führte sie das Feld nach der Qualifikation an, schied dann aber bereits im Achtelfinale aus. „Das war sehr knapp, aber für mich trotzdem sehr gut. Nach der Pause dauert es ein paar Wochen, bis ich das aufgeholt habe, aber ich bin auf einem guten Weg“, schätzt Bauer ihren ersten Wettkampf ein. Der erste Auftritt auf der Weltbühne war dann eine Woche später in Antalya. Dort machte sich der fehlende Rhythmus aber bemerkbar und Bauer musste sich schon im 1/16-Finale verabschieden. „Das ist nicht das, was ich mir an Platzierung wünsche, aber den Umständen entsprechend war es trotzdem ganz gut. Ich muss Wettkampf für Wettkampf abwarten und schauen, was ich verbessern kann, weil ich ein bisschen hinterher bin“, ordnet die Raublingerin ein.

Für die anstehende Weltmeisterschaft in Berlin (31. Juli bis 6. August) ist die 27-Jährige noch nicht qualifiziert. Aufgrund der Verletzung verpasste sie den zweiten Qualifikations-Wettbewerb. Nach dem Sieg in der ersten Qualifikation stehen die Chancen auf eine Nominierung dennoch nicht schlecht, alles hängt nun vom dritten und letzten Quali-Wettkampf ab, der vom 30. Mai bis 2. Juni in München stattfindet. „Wenn die Leistung passt und die Formkurve stimmt, stehen die Chancen ganz gut. Ich gebe alles, aber es hängt nicht nur von mir ab“, bleibt Bauer zuversichtlich, dass sie unter den drei nominierten Schützinnen sein wird.

Doch auch wenn sie nicht dabei ist, ist es für Bauer kein Beinbruch: „Das Wichtigste ist, dass die Besten von uns fahren, weil es auch um die ersten Quotenplätze für Olympia geht.“ Normalerweise gehört Katharina Bauer zu den Besten – und das will sie in den nächsten Jahren auch durch weitere Erfolge unterstreichen.

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