Rosenheim – Den Spieß umgedreht hat der SB DJK Rosenheim beim Heimspiel der Fußball-Kreisliga 1 gegen den TSV Bad Endorf. In der Vorrunde unterlag das Team von Coach Patrick Zimpfer im Kurort noch mit 1:2 Toren, nun siegten sie mit gleichem Ergebnis an der Pürstlingstraße. Dabei wurden auch zwei „Geschenke“ verteilt, je eines auf beiden Seiten.
Nachdem das Kurort-Ensemble von Trainer Nenad Grizelj unter der Woche im Nachholspiel gegen Griesstätt einen Sieg einfahren konnte, wollte es auch bei den Grün-Weißen nachlegen, um wieder näher an die Tabellenspitze heranzurücken. Wie im Laufe der Vorrunde, ließen die Endorfer aber zu häufig gute Gelegenheiten liegen und waren nicht konstant genug. Der SBR dagegen hat seine letzte Scharte mit 0:3 im letzten Auswärtsspiel beim ASV Au wieder auswetzen können.
Die Gastgeber mussten einige Langzeitverletzte wie Ofenmacher, Ugolini und Omer Jahic ersetzen und vor allem in der Innenverteidigung improvisieren – hier stand vor allem Kapitän Dominik Reichmacher häufig im Mittelpunkt und räumte ab, was abzuräumen war. Nach vorne versuchten die Gastgeber, ihre Sturmspitze Sanel Sehric in Szene zu setzten. Dabei kam ihnen zugute, dass sie bereits nach einer Viertelstunde mit 1:0 in Führung gehen konnten. Ein langer Ball kam über die rechte Seite, die Gäste-Abwehr hatte sich bei der Flanke komplett verschätzt und Fikret Jahic war der Nutznießer. Gästecoach Grizelj benannte das Abwehrverhalten seiner Männer als Slapstickeinlage. „Bereits vorher haben wir es versäumt, dass wir in Führung gehen“, bedauerte er. Nach dem Rückstand dauerte es nur fünf Minuten, ehe seine Mannen doch ausgleichen konnten. Auch hier half der Gegner kräftig mit. Einen viel zu kurz geratenen Rückpass auf Goalie Johannes Deckert konnten sich die Endorfer leicht ersprinten und hatten leichtes Spiel. Anel Salibasic schob ins leere Tor zum 1:1 ein – „Geschenkeverteilung“ ausgeglichen.
Grizelj sah ein Spiel auf Augenhöhe, wobei seine Mannschaft in der ersten Halbzeit gute Chancen ausließ und einen Pfostentreffer verzeichnete. „Wenn wir diese nicht unterbringen, dann wird es schwer, der Gegner stand tief und war auf Konter aus“, so seine Ansicht. In der zweiten Halbzeit hatte dann „Unruhestifter“ Fikret Jahic in Reihen des SBR nach zehn Minuten eine gute Möglichkeit zur Führung. Im weiteren Spielverlauf kam von den Gastgebern nicht mehr viel in der Offensive, das Kommando übernahm nun wieder Bad Endorf, ohne aber die Angriffe sauber zu Ende zu spielen. Dass seine Mannschaft nicht die Initiative ergreifen konnte und in der zweiten Hälfte einen offensichtlichen Durchhänger hatte, begründete Rosenheims Trainer Patrick Zimpfer mit der Tatsache, dass man wegen der vielen Ausfälle ersatzgeschwächt in die Partie gehen musste. „Unter anderem fehlte auch Omer Jahic, der ja auch eine Säule des Teams ist, dafür ist Christian Schnebinger, ein alter Haudegen, eingesprungen. Ich glaube, wir waren nicht die bessere, sondern die effektivere Mannschaft“, bilanzierte er. Natürlich war bei ihm und dem gesamten Team die Freude groß, als nach einem Standard der 2:1-Siegtreffer fiel. Fikret Jahic war nach einem Konter auf der rechten Außenbahn nur noch durch ein Foulspiel zu bremsen, den fälligen Freistoß zirkelte Kapitän Dominik Reichmacher in den Strafraum und Sanel Sehric verlängerte mit dem Kopf ins Netz. Zimpfer lobte die erlangte Stabilität in der Abwehr, angeführt von einem „geilen Kapitän“ Reichmacher. Am Spielfeldrand zog Sportlicher Leiter Christoph Börtschök ein kurzes Fazit nach der Vorrunde und den zwei Rückrundenspielen: „Zufrieden sind wir noch nicht, denn wir könnten etwa sieben Punkte mehr haben.“