Rosenheim – Zu viele Spiele, zu viele Regeln und zu wenige Fußballer – darüber klagten Trainer und Abteilungsleiter immer wieder, wenn es um die unterste Liga, die C-Klasse, ging. Vor einem halben Jahr hatte Fußball-Kreisspielleiter Chris Sofis (Seebruck) seine Vorschläge für einen Umbau der C-Klassen im Kreis Inn/Salzach skizziert, die die Probleme lösen könnten. Im Frühjahr sollen die Vereine darüber entscheiden. Doch die Skepsis bleibt, wie bei der Wintertagung des BFV-Kreises Inn/Salzach in Westerndorf St. Peter klar wurde.
„Nein, die C-Klassen werden nicht abgeschafft“, stellt Sofis gleich zu Beginn klar. Nach seinem Modell, das 2026 umgesetzt werden könnte, würden sie aber aus dem System von Auf- und Abstieg herausgenommen. Wer seine Mannschaft mehr fordern will, kann sie also direkt für die B-Klasse melden. Das gilt auch für neu gegründete Mannschaften. Wer weniger Stress will und nur eine Möglichkeit sucht, seine Ersatzspieler sinnvoll zu beschäftigen, kann die C-Klasse wählen. Auf die recht komplizierten Einsatzregeln des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) müsste er dann nicht achten. „Das wäre für euch eine Erleichterung“, warb Sofis für die Idee.
Drei Jahre könnte getestet werden, wie die Vereine damit zurechtkommen und ob diese Regelung vielleicht sogar ein Modell für ganz Bayern sein könnte. Denn die Klagen sind von der Rhön bis ins Allgäu ähnlich.
Diskussion um
C-Klassen-Reform
Doch im Kreis Inn/Salzach wären damit längst nicht alle glücklich: Der Wettbewerb in der B-Klasse werde entwertet, wenn man dort nicht mehr sportlich absteigen könne, warf ein Vereinsvertreter ein. Und gerade junge Spieler ließen sich durch Spiele ohne sportlichen Wert nicht mehr anlocken, gab ein anderer zu bedenken. Was, wenn nach der Umstellung die meisten Vereine ihre Mannschaften für die B-Klasse melden würden? Dann würden die Wege für die verbliebenen C-Klassisten weiter, machte sich ein Dritter Sorgen. „Die Voraussetzungen sind eben in jedem Verein anders“, fasste Donat Steindlmüller vom TSV Bernau zusammen.
Aber die Diskussion ist längst noch nicht am Ende. In regionalen Workshops will Sofis das Thema mit den Vereinsvertretern vertiefen, ehe schriftlich abgestimmt wird. Gegen den Willen der Vereine geht dann nichts: „Wir brauchen eine Zweidrittelmehrheit aller Teilnehmer“, sagte der Kreisspielleiter. „Wenn wir die nicht bekommen, spielen wir so weiter wie bisher.“ ah