Rosenheim – Besucht man aktuell das Training des DEL2-Teams der Starbulls Rosenheim, könnte man meinen, es steht die U20-Mannschaft auf dem Eis. Am Donnerstag waren ein Drittel aller Akteure auf dem Eis eigentlich noch im Nachwuchs aktiv, sieben Spieler der Starbulls-U20 füllten nämlich die Reihen im Training auf. Trainer Jari Pasanen muss vor den Spielen am Freitag (19.30 Uhr) in Crimmitschau und am Sonntag (17 Uhr) gegen den EV Landshut also kaum darüber nachdenken, mit welchen Reihen er spielen möchte.
Rückkehrer aus dem Lazarett kann der Deutsch-Finne nicht einplanen. Sowohl Fabjon Kuqi als auch Dominik Tiffels sind weiterhin keine Option. Zudem werden mit Dominik Kolb und Tobias Beck zwei weitere Akteure fehlen. Fragezeichen stehen noch hinter Kilian Kühnhauser und Sebastian Zwickl, beide fehlten am Donnerstag im Training. Kein Fragezeichen steht dagegen hinter der Torwartfrage. Oskar Autio war zwar die ganze Woche im Training, ist für das Wochenende allerdings wohl noch keine Option. Stattdessen wird Cody Porter sein Debüt im Rosenheimer Trikot feiern. Der Kanadier hatte erst am Dienstag seinen Vertrag unterschrieben – und wird in seinem zweiten Einsatz schon das Landshut-Derby bestreiten.
Zuvor müssen die Eishockeyspieler von der Mangfall aber nach Crimmitschau reisen. Für die Starbulls sind die Eispiraten alles andere als ein Lieblingsgegner. Im ersten Saisonvergleich am sechsten Spieltag mühten sich die Grün-Weißen zu einem 3:2-Heimsieg, Anfang November auswärts (1:3) und zu Weihnachten in Rosenheim (1:4) gingen jeweils alle drei Punkte an die Eispiraten. Bei den Westsachsen geht es aktuell aber drunter und drüber: Crimmitschau, in der Vorsaison noch Playoff-Halbfinalist, steht punktgleich mit den Selber Wölfen am Tabellenende der DEL2. Die Pre-Play-offs sind bereits 14 Zähler weg. Als wäre die sportliche Situation nicht schwierig genug, hat der Eishockey-Standort mit weiteren Probleme zu kämpfen. Der Stadionmietvertrag wurde seitens der Kommune gekündigt. Wie die Umrüstung auf eine Flexbande und LED-Beleuchtung – beides ist für die Lizenzierung ab der kommenden Saison obligatorisch – realisiert werden kann, ist ungewiss. Am Mittwoch wurde nun auch noch das Insolvenzverfahren gegen den Eispiraten-Hauptsponsor Autarkstrom erneuerbare Energien GmbH eröffnet.
Ganz anders ist die Lage beim EV Landshut. Der Rivale aus Niederbayern hat in den letzten zehn Partien nur zweimal nicht gepunktet und hat sich schon seit mehreren Wochen auf dem sechsten Tabellenplatz eingenistet. Für beide Teams ist es ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel. Sechs Zähler beträgt der Abstand zwischen dem SBR und dem EVL aktuell, mit einem Sieg könnte Rosenheim also wieder etwas von den Niederbayern wegziehen – allerdings hat Landshut noch ein Spiel in der Hinterhand. Zudem haben C.J. Stretch und Co. noch eine Rechnung offen. Im letzten Duell gegen Landshut hatten die Starbulls bereits mit 4:2 geführt, ehe die Gastgeber in der letzten Minute ausglichen und in der Verlängerung den Sieg eintüteten. Starbulls-Spieler Kevin Handschuh trat im OVB-Podcast „Hart gecheckt“ selbstbewusst auf. „Wir sind besser als Landshut, das müssen wir jetzt nur noch zeigen“, sagte der junge Stürmer. Sollten die Starbulls mit ihrem Rumpfkader das Derby gewinnen, hätten sie diesen Beweis geliefert.