Kemer – Manuel Lettenbichler ist auf dem Weg zu seinem nächsten WM-Titel. Der Hard-Enduro-Fahrer aus Kiefersfelden war auch beim „Sea to Sky“ an der türkischen Riviera in Kemer nicht zu schlagen, gewann das Hauptrennen und holte 41 Punkte für die WM-Wertung. Damit führt Lettenbichler die Gesamtwertung der FIM-Weltmeisterschaft nach fünf von sieben Rennen mit 35 Punkten Vorsprung an.
Bereits vor dem Hauptrennen, bei dem die Fahrer von der Meereshöhe am Strand bei Kemer an der türkischen Riviera auf den 2365 Meter hohen Olympos-Berg mussten, wurden zwei Rennen gefahren: einmal am Strand, einmal im Wald. Das „Beach Race“ entschied noch der Brite Billy Bolt für sich, vor seinem Landsmann Mitch Brightmore und KTM-Fahrer Lettenbichler. Beim „Forest Race“ ging es nicht um WM-Punkte, sondern um die Qualifikation für die Startreihen des Hauptrennens, dem „Mountain Race“. Mit felsigen Pfaden, dichten Kiefernwäldern, Flussbetten und rutschigen Wegen erforderte diese 55 Kilometer lange Strecke Ausdauer, Kontrolle und technisches Können. Lettenbichler spielte seine Klasse aus, fuhr in acht von zehn Sektionen die Bestzeit und distanzierte den Südafrikaner Wade Young um gut eine Minute. Mitch Brightmore hatte schon über vier Minuten Rückstand und wurde Dritter. Billy Bolt kam mit knapp viereinhalb Minuten Rückstand über die Ziellinie.
Im Hauptrennen legte Lettenbichler dann ein Tempo vor, dem niemand folgen konnte. 14 Checkpoints waren über eine Distanz von 64 Kilometer zu absolvieren. Der Kiefersfeldener hatte auf seiner Werks-KTM zwischenzeitlich acht Minuten auf den Spanier Mario Roman rausgefahren, der in den letzten Checkpoints zwar noch Zeit gutmachen konnte, aber im Ziel noch knapp sechs Minuten Rückstand hatte. Der Junge Brightmore schob sich mit seinem dritten Platz in der Meisterschaftswertung an Landsmann Bolt vorbei. Der britische Superenduro-Dominator, der Lettenbichler in den letzten beiden WM-Rennen in Italien und Spanien noch schlagen konnte, trat trotz einer Erkältung an und schleppte sich auf dem elften Platz ins Ziel.
Lettenbichler sammelte in der Türkei somit einen WM-Punkt für den dritten Platz im „Beach Race“ und zehn Zähler für den Sieg im „Forest Race“. Mit dem Sieg im Hauptrennen addierte er nochmals zehn Punkte für den Tagessieg und 20 Punkte für den Sieg im Hauptrennen hinzu, sodass er das fünfte WM-Rennen mit einer Ausbeute von 41 Punkten beendete. Nach fünf von sieben WM-Rennen führt Lettenbichler nun mit 143 Punkten vor Mitch Brightmore (108). Bolt fällt durch seine krankheitsbedingt diesmal schwache Leistung auf den dritten Platz (105). obe