Selbst der Statistiker ist überfragt

von Redaktion

Starbulls-Statistik Rosenheim mit Heimspiel für die Ewigkeit – geteilter Spitzenreiter in der Formtabelle

Rosenheim – Nach einem durchwachsenen Start in die Saison scheinen die Starbulls Rosenheim nach fast einem Viertel der Punktrunde ihren Rhythmus gefunden zu haben. So erreichten die Eishockeyspieler von der Mangfall an den letzten drei Wochenenden stets eine positive Punkte-Bilanz: eines brachte vier Zähler, zwei, darunter auch das vergangene, gleich fünf auf der Haben-Seite. Und wurden von den ersten sechs Partien der laufenden DEL2-Spielzeit nur zwei gewonnen, so ist das Team von Jari Pasanen aktuell aus den letzten sechs Spielen nie punktlos hervorgegangen, fünf davon wurden sogar gewonnen.

Schaut man auf die Statistik der jeweils letzten fünf Partien, die auf der Tabellenseite der DEL2 immer geführt wird, so sind die Starbulls in dieser Zeit mit vier Siegen, davon zwei nach Verlängerung, und einer Overtime-Niederlage mit elf Punkten das erfolgreichste Team – gleichauf mit dem einstigen Letzten, den Bietigheim Steelers, die sich in dieser Zeit ebenfalls mit elf Zählern vom letzten auf den drittletzten Rang vorgearbeitet haben. Erstmals in dieser Saison steht Rosenheim auf dem fünften Rang in der Tabelle – mit der Einschränkung, dass der Sechste, die Eisbären Regensburg, mit einem Spiel weniger einen besseren Punkteschnitt hat. Und was war das für ein Wochenende! Weniger der Sieg in Bad Nauheim, der die Hessen auf den vorletzten Platz zurückwarf, war bemerkenswert, da die Starbulls bei den Roten Teufeln in schöner Regelmäßigkeit immer abwechselnd gewinnen und verlieren, wobei diesmal wieder ein Sieg fällig war. Und selbst der Sieg gegen Kassel am Freitag war aus statistischer Sieg nicht spektakulär, wohl aber die Umstände, unter denen er zustande kam. Obwohl die Huskies seit Rosenheims Wiederaufstieg in der Favoriten-Reihenfolge immer weit über den Starbulls rangierten, haben sie nun schon ihr fünftes von neun Spielen gegen die Grün-Weißen verloren.

Nein, was wirklich von diesem Match, das auch nicht mehr als zwei Punkte einbrachte, noch eine lange Zeit in Erinnerung bleiben wird, war dieses Happy Ending aus Rosenheimer Sicht. Zehn Sekunden vor Spielende eine Strafzeit kassiert, dann in Unterzahl eine Zehntelsekunde vor der Sirene den Ausgleich geschafft, die Strafzeit erfolgreich verteidigt und zu guter Letzt in der Verlängerung durch wieder einmal Shane Hanne den Zusatzpunkt ergattert – hier muss der Statistiker eingestehen, dass er seit Einführung der Verlängerung vor rund 40 Jahren nichts annähernd Ähnliches gefunden hat, weder mit Rosenheimer Beteiligung noch anderweitig.

Und egal, ob der Ausgleichstreffer durch Maximilian Adam fiel oder durch Shane Hanna, der im offiziellen Protokoll steht, wieder machten, wie schon beim 4:2 in Weißwasser, drei Verteidigertore den Unterschied aus. Anders sah es dann am Sonntag in Bad Nauheim aus, als in ihrem jeweils zweiten Spiel für die Starbulls die beiden Neuzugänge Teemu Pulkkinen und Fabian Dietz ihre ersten Tore für die Starbulls erzielten.

Und obwohl den Starbulls nur einmal in den letzten acht Spielen mehr als drei Treffer gelangen, sorgten der überragende Oskar Autio und seine unheimlich diszipliniert agierenden Teamkollegen doch dafür, dass dies meist zu Punktgewinnen oder gar Siegen reichte. Am vergangenen Wochenende fiel 62:24 Minuten lang kein einziges Gegentor, Rekordwert für die laufende Saison.

Auch hat sich bisher gezeigt: Wenn die Starbulls im Laufe eines Spiels mit zwei Toren Differenz führen, bleiben die Punkte auf der Plusseite, geschehen gegen Ravensburg sowie dreimal in fremder Halle – Bietigheim, Weißwasser und Bad Nauheim. Und wenn sie zu Beginn des Schlussdrittels in Führung liegen, kann man auch fast von einem Sieg ausgehen. Von sieben Gegnern haben es lediglich die Freiburger Wölfe geschafft, ein solches Spiel noch zu einem Overtime-Sieg zu drehen. Die Starbulls zeigen in Jekyll-und-Hyde-Manier gerne während eines Matches in verschiedenen Phasen völlig verschiedene Gesichter. So wirken sie, zumindest statistisch gesehen, zu Beginn des Schlussdrittels manchmal etwas überfordert. Bilanz von der 41. bis zur 55. Minute: 1:9 Tore, 1:6 davon zwischen Minute 41 und 50. Im krassen Gegensatz dazu stehen zwei andere Phasen. In den letzten fünf Minuten des Anfangsdrittels schossen sie sechs Tore und kassierten noch kein einziges, und in den letzten fünf Minuten der regulären Spielzeit gab es nur ein einziges Gegentor, die Starbulls selbst trafen aber siebenmal, darunter dreimal als „Empty-Net-Goal“ ins leere Tor.

Artikel 1 von 11