Ein Gewinn fürs Starbulls-Spiel: Luigi Calce.Foto Ziegler
Rosenheim – Seit Anfang August sind die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim zur neuen Saison beisammen. Die Spieler hatten ihre Wohnungen bezogen, die Leistungstests gemacht und die anstrengende Vorbereitung durchgezogen. Mittlerweile ist das erste Saisonviertel in der DEL2 durch, und die Mannen von Trainer Jari Pasanen liegen in der Tabelle der zweithöchsten deutschen Spielklasse auf dem vierten Rang. Das liegt auch an den guten Leistungen der Neuzugänge, die größtenteils seit exakt 100 Tagen in Rosenheimer Diensten sind. Die OVB-Sportredaktion zieht eine erste Bilanz der Neuen:
Christopher Kolarz: Der Torhüter ist ein Rückkehrer, denn er ist im Rosenheimer Nachwuchs groß geworden. An der Seite von Top-Goalie Oskar Autio ist es sicherlich nicht leicht, genügend Spielzeit zu bekommen; zumal auch eine Erkrankung weitere mögliche Einsätze verhinderte. „Er hat bereits bewiesen, dass er auf hohem Niveau spielen kann und Verantwortung übernehmen will“, meinte Coach Pasanen im Sommer. Und das macht Kolarz: Von seinen drei Spielen hat er zwei gewonnen, darunter das Heim-Derby gegen Landshut in der Verlängerung. Fazit: Rückkehr gelungen – OVB-Note 2!
Maximilian Adam: „Er bringt körperliche Präsenz, ein gutes Positionsspiel und Stabilität in unser Spiel“, urteilte Pasanen im Sommer über den Verteidiger. Das ist in der Tat so: Adam ist sehr mobil unterwegs, wobei er manchmal auch noch seine Position übereifrig verlässt. Hat auch schon im Sturm ausgeholfen. „Er strahlt mit seinem Schuss große Gefahr von der blauen Linie aus“, wusste der Starbulls-Trainer zudem – zurecht, denn für Adam stehen drei Tore und fünf Vorlagen sowie eine Plus-/Minus-Bilanz von plus neun zu Buche. Fazit: Hat sich prima eingefügt – OVB-Note 2!
Lars Bosecker: Der Youngster ist ein Rosenheimer Eigengewächs und von der Salzburger Nachwuchsmannschaft zurückgekommen. „Ein talentierter Verteidiger mit großem Potenzial“, sprach Pasanen bei der Vertragsunterzeichnung. Bosecker macht seine Sache unaufgeregt und ordentlich, zuletzt half er auch im vierten Sturm aus. 3:41 Minuten Eiszeit pro Spiel sind natürlich noch ausbaufähig. Fazit: Man freut sich auf mehr – OVB-Note 3!
Joel Keussen: Ist noch keine 100 Tage da, weil er erst Mitte August per Tryout an die Mangfall kam. Mittlerweile hat der Routinier einen festen Vertrag bei den Starbulls und ist auch zu einer festen Größe geworden. In 14 Spielen hat der Verteidiger schon neun Scorerpunkte, seine drei Tore erzielte er in den letzten vier Partien – zwei Treffer fielen im Powerplay. In der vergangenen Saison war Keussen lange verletzt, mittlerweile hat er pro Spiel 20:32 Minuten Eiszeit. „Wenn wir Joel so hinkriegen, dass er sein normales Level erreicht, dann haben wir einen Top-Verteidiger“, meinte Pasanen bei seiner Ankunft. Dem ist nichts hinzuzufügen. Fazit: Ein wichtiger Transfer – OVB-Note 2!
Dylan Plouffe: Einmal fehlte er krank, ansonsten in allen Spielen dabei. Der Deutsch-Kanadier ist noch etwas unscheinbar, was für einen Verteidiger aber sicherlich auch kein Nachteil ist. „Er wird unserer Mannschaft Stabilität in der Abwehr verleihen und zugleich für mehr Torgefahr von der blauen Linie sorgen“, meinte Pasanen im Sommer. Ersteres hat mittlerweile funktioniert, Letzteres ist noch nicht der Fall. Manchmal wirkt Plouffe im Spiel nach vorne noch etwas gehemmt. Fazit: Ordentlich, aber da geht noch mehr – OVB-Note 3!
Luigi Calce: Der junge Angreifer gehört zu den Entdeckungen der bisherigen Spielzeit. Vier Tore und sieben Vorlagen hat er auf der Karte stehen, die Bilanz ist bei plus neun. „Er geht auch gerne vors Tor und hat einen aggressiven Spielstil, der uns ein bisschen gefehlt hat“, sagte Pasanen beim Transfer. Der Spielstil ist aggressiv, ohne groß negativ aufzufallen (zehn Strafminuten bislang). Calce rackert, blockt, legt auf, trifft und ist in den Special Teams sehr präsent – so hat er das Zeug zum Publikumsliebling. Fazit: Ein sehr guter Griff – OVB-Note 1-!
Fabian Dietz: Der Starbulls-Top-Einkauf des Sommers war im Pech: Er kam noch verletzt in Rosenheim an und musste erst Aufbauarbeit betreiben. In dieser Phase gab es dann auch noch einen Rückschlag, sodass sich das Comeback um rund einen Monat verzögerte. Mittlerweile hat er seine ersten Spiele bestritten. Einen „körperlich präsenten Zwei-Wege-Spieler, der auch keinen Zweikampf scheut“, hatte Pasanen angekündigt, was schon belegbar ist. In vier Spielen hat Dietz schon fünf Schüsse geblockt. Und auch die Torgefahr hat der Angreifer schon unter Beweis gestellt. Fazit: Er wird noch Zeit brauchen, kann aber dann sehr wertvoll werden – aufgrund der geringen Einsatzzeit noch ohne Bewertung!
Scott Feser: Der Topscorer unter den Neuen im Rosenheimer Trikot. Mit vier Toren und acht Vorlagen führt er die teaminterne Rangliste an. Und in der Plus-/Minus-Wertung ist er mit plus 14 ligaweit ganz vorne. „Ein sehr kompletter Spieler, der sowohl als Scorer als auch als Arbeiter überzeugt“, hatte der Rosenheimer Trainer im Vorfeld verkündet – und damit hatte er komplett recht. Bei Feser ragen aber nicht nur die Zahlen heraus: Der Stürmer besticht durch Vielseitigkeit und kann sowohl im ersten Sturm als auch in der zweiten oder dritten Reihe eingesetzt werden. Mit 21:10 Minuten Eiszeit pro Spiel ist er auch konditionell top in Form. Fazit: Ein Allrounder, der jeder Mannschaft guttut – OVB-Note 2+!
Teemu Pulkkinen: Er ist der Star-Einkauf an der Mangfall, denn der finnische Angreifer hat Erfahrung in der nordamerikanischen NHL und der russischen KHL – die wohl besten Ligen der Welt! Der Einkauf war nötig, weil die bisherigen Starbulls-Kontingentstürmer nicht so zündeten, wie erhofft. „Er verfügt über einen hervorragenden Schuss und viel Spielverständnis“, hatte Pasanen verkündet. Vom ersten konnten sich die Fans im bislang einzigen Pulkkinen-Heimauftritt überzeugen. Im zweiten Spiel verletzte er sich, der Finne ließ es sich aber nicht nehmen, noch einen wichtigen Penalty zu verwandeln. Fazit: Ein großes Versprechen, das nach der Länderspielpause womöglich eingelöst wird – aufgrund der geringen Einsatzzeit noch ohne Bewertung!
Jordan Taupert: Der Wirbelwind im Angriff ist mit sieben Treffern der beste Starbulls-Torschütze als Neuzugang im bisherigen Saisonverlauf. Dabei trifft er gerne im Doppelpack, was ihm schon in drei Partien gelungen ist. Er ist auch in den Special Teams wichtig, was zwei Powerplay-Tore und ein Treffer in Unterzahl beweisen. In der Plus-/Minus-Bilanz bei plus zehn weit vorne. „Jordan bringt viel Energie und Kreativität in unser Spiel“, hatte Pasanen bei der Vertragsunterzeichnung erklärt – und damit eigentlich schon fast alles gesagt, was dann eingetroffen ist. Bemerkenswert auch, dass der kleine Angreifer auch unerschrocken vor dem gegnerischen Tor hantiert. Fazit: Die positive Überraschung unter den Transfers – OVB-Note 1!
Lewis Zerter-Gossage: „Ein intelligenter und sehr kompletter Stürmer. Er hat gezeigt, wie torgefährlich und mannschaftsdienlich er ist“, meinte der Rosenheimer Trainer im Sommer über den Deutsch-Kanadier. Der Stürmer brilliert an der Mangfall bislang als Allrounder mit ganz viel Konstanz: Er liefert keine brutal herausragenden Spiele und hat auch keinen Durchhänger – Zerter-Gossage macht sein Ding, egal in welcher Reihe, und egal, ob als Flügel oder Center. Hat bereits acht Scorerpunkte, könnte aber bei besserer Chancenverwertung das Doppelte anschreiben. Fazit: Ein Rollenspieler par excellence, der jeder Mannschaft helfen kann – OVB-Note 2!