Sprung ins Kinoglück

von Redaktion

Heute startet das beliebte Fünf Seen Filmfestival mit vielen prominenten Gästen

VON KATJA KRAFT

Der große Szenenbildner, der hier die Kulissen entworfen hat, hat wirklich alle Register gezogen. Als Glückspilz, der in Oberbayern leben darf, kneift man sich ja manchmal ob all der Schönheit, die einen dort umspielt. Und wenn heute Abend das Fünf Seen Filmfestival eröffnet wird, dann müssen selbst die Münchner mit ihrem eigenen Filmfest neidlos anerkennen: Das, was die Kollegen da rund 30 Kilometer vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt seit 2007 auf die Beine stellen, ist eines der zauberhaftesten Kinofeste, die es gibt auf der Welt. Die Spielorte liegen an Starnberger See, Ammersee, Pilsensee, Wörthsee und Weßlinger See. Fünf Seen. Mehr wäre kitschig.

Am Beginn steht eine alte Wahrheit: „Alle wollen geliebt werden“. Das ist der Titel des heutigen Eröffnungsfilms. Für das Fest selbst gilt: Es wird geliebt. Und wie. Seit 15 Jahren laden der engagierte Kinobetreiber Matthias Helwig (Breitwand-Kinos Gauting, Seefeld und Starnberg) und sein Team im Sommer an herrlich gelegene Orte an den fünf Seen ein. Sommer, Wasser, Liegestühle – da ist ja fast schon egal, was auf der Leinwand läuft. Denkste. Helwig ruht sich nicht vor der fulminanten Kulisse aus. Sondern bietet Jahr für Jahr ein erstklassiges Programm – und viele hochkarätige Gäste. Heute Abend etwa präsentieren die Hauptdarstellerinnen Anne Ratte-Polle und Ulrike Willenbacher, Regisseurin Katharina Woll und Produzent Markus Kaatsch persönlich „Alle wollen geliebt werden“. Die Tragikomödie begleitet während eines heißen Sommertages Ina (Ratte-Polle), die es allen recht machen will.

Bis zum 4. September folgen 130 weitere Filme, bei mehr als 50 davon sind einige der Macher bei der Vorführung dabei. Es gibt drei Hauptwettbewerbe: Im internationalen Wettbewerb um den Fünf Seen Filmpreis laufen ausschließlich Filme, die in Bayern erstmals zu sehen sind. Die ukrainische Regisseurin Maryna Er Gorbach beispielsweise präsentiert ihr sensibles Drama „Klondike“ über eine junge Familie, in deren Dorf in der Ostukraine 2014 der Krieg einzieht. Kultregisseur Ulrich Seidl ist mit seinem neuen Werk „Rimini“ über einen abgehalfterten Schlagerstar dabei. Im Wettbewerb um den Dokumentarfilmpreis ist etwa Lila Ribi mit „Immortels“ vertreten, in dem sie die Frage stellt: Was kommt nach dem Tod? In der Sektion Perspektive Spielfilm treten herausragende Filme aus Mitteleuropa an, sofern sie die erste oder zweite Produktion der Regisseure und Regisseurinnen sind. Besonders eindrucksvoll: „Yellow is the Sky“, der in Anwesenheit von Regisseurin Laura Kansy Weltpremiere feiert. In dem Werk offenbart ein Mann seiner Partnerin, dass er sich zu Kindern hingezogen fühlt.

Das Leben in all seinen Facetten. Muss man se(h)en.

Fünf Seen Filmfestival

Das ganze Programm, Tickets und Infos gibt es unter www.fsff.de

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