Die alten Spaßvögel von Madness hatten ja schon immer einen Hang zur Theatralik, absurdes Theater spielten sie allerdings nie. Die „nutty boys“ aus London waren vor allem albern – und melodieverliebt. Nun kommen sie mit einem Album namens „Theatre of the Absurd presents C’est la Vie“ ums Eck. Inklusive Aufteilung in drei Akte und Prolog über Samuel Beckett. Das war’s dann aber gottlob mit der Prätention. Das Sextett spielt gewohnt hochklassigen Erwachsenenpop, in dem 100 Jahre Musik widerhallen – man könnte sich vorstellen, wie Mike Barsons Piano zu alten Stummfilm-Klamotten klimpert. Die Bläsersätze etwa im Titellied sitzen wie angegossen, „Beginners 101“ und „Round we go“ zeigt sie wieder als große Sentimentalisten. Auch wenn Graham McPherson seine Texte über die Fährnisse des Lebens bisweilen in hartem Hackney-Akzent ausspuckt – diese Platte schnurrt elegant und gediegen dahin wie ein routinierter Eintänzer übers gewienerte Parkett. lö