Hier kann jeder Schwein haben

von Redaktion

Bei der Akademie-Auktion gibt’s große Kunst für kleine Preise – und einen lustigen Abend

Passend für den Advent: Alice Mirlachs „iCandle“.

Das pure Leben – in Öl auf Leinwand gebracht von Leonie Weigand (300 Euro). © Fotos: Akademieverein

Hingucker: Bei 400 Euro liegt der Aufrufpreis.

Mit Botschaft: „Der Körper verlässt die Produktion“ von Yimi (400 Euro). © Akademieverein

Der Herbst ist da, jetzt wird’s aber wirklich höchste Zeit, die eigene Hütte gemütlich einzurichten. Und – welch Glück: In der Akademie der Bildenden Künste findet man alles, was es braucht gegen Winterblues und Lagerkoller. Der Akademieverein lädt am Dienstag wieder zur Auktion. Das heißt: Für wenig Geld kann man Werke von Studierenden ersteigern, die einem das eigene Heim behaglich machen für diese langen Abende, an denen man nun wirklich lieber faul daheim liegen als sich draußen die Nase verkühlen mag. Der Erlös geht zu 50 Prozent an die Künstlerinnen und Künstler und zu 50 Prozent an den Veranstalter. Im Grunde also zu 100 Prozent an die Studierenden. Denn der Akademieverein sorgt mit seinen vielfältigen Förderprogrammen dafür, dass es die jungen Kreativen auf dem ganz schön harten Kunstmarkt ein bisschen leichter haben.

Karin Koschkar, Vorstandsvorsitzende des Vereins, ist einmal mehr euphorisch angesichts der „wilden Mischung“, die in diesem Jahr wieder zusammengekommen ist. Als man mit ihr während der Hängung der 98 Werke spricht, bekommt man selbst richtig Lust, am Dienstag mitzubieten. Viel Verspieltes ist dabei. Die überdimensionale Geburtstagstorte etwa – die Künstlerinnen Julia Dengler und Pauline Schulze haben extra frischen Zuckerguss aufgelegt. Schaut zum Anbeißen aus – sollte man aber lieber lassen. Denn diese Torte ist eine Installation aus Holz, Stoffen, bunten Farben. Samt Ballons und Girlande. Wer das ganze Jahr über feiern möchte, wie schön es ist, auf dieser Welt zu sein: zuschlagen! Ein Hingucker auch die Hirsche aus Stoff und Metall. Majestätisch wie echte Tiere stehen sie da, die Unikate von Lisa Bahuschewskaja, Sevilay Hannas, Julija Kalinova und Evgenia Shepeleva. Aufrufpreis: 400 Euro.

Wieder wird Katrin Stoll vom Auktionshaus Neumeister den Hammer schlagen. Und der jeweilige Künstler, die jeweilige Künstlerin beim Aufruf des eigenen Loses ganz aufgeregt im Saal sitzen. „Das ist für alle immer ein großer Spaß“, betont Koschkar. Auch für die Mitsteigernden. Denn hier kann man ohne Angst, in einen Bieterstreit zu geraten, der sich in unbegrenzte Höhen schaukelt, spüren, wie sich das so anfühlt, dieses „Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten“. Drei, zwei, eins – meins? Erst gemeinsam bieten, dann gemeinsam feiern: Das ist das echte, analoge Leben.K. KRAFT

Vorbesichtigung

Sa. und So. 11-17, Mo. 12-20 Uhr;
Aktion am Di., 18.30 Uhr; Infos unter www.akademieverein.de.

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