Schon in fünf Jahren könnte die ganze Welt auf ein Apple-Auto abfahren. Davon geht jetzt der taiwanesische Börsenanalyst Ming-Chi Kuo aus, der als bestens informiertes „Orakel“ für den iPhone-Konzern gilt. Er rechnet mit einem Start für das „iCar“ (das noch keinen offiziellen Namen hat) zwischen 2023 und 2025.
Mit seinem selbstfahrenden Elektroauto könnte Apple, das erst kürzlich als erstes Unternehmen einen Börsenwert von einer Billion Dollar übertroffen hat, laut Kuo binnen weniger Jahre die zweite Börsenbillion schaffen.
Seine Prognose: „Dieses Auto revolutioniert den Markt wie einst das iPhone.“ Wichtiges Indiz, dass Apple mit seinem Projekt „Titan“ nun doch ein komplettes Auto plant: Teslas Produktionschef Doug Field ist nach fünf Jahren zu Apple zurückgekehrt. Er gilt trotz der Probleme mit dem Mittelklasse-Tesla Model 3 als einer der hochkarätigsten Experten für die Herstellung von Elektroautos. Insgesamt hat Apple laut CNBC allein in diesem Jahr mindestens 46 Tesla-Mitarbeiter sowie einige Top-Manager von Googles Auto-Tochter Waymo abgeworben.
In einem Prozess wegen Industriespionage gegen einen chinesischen Apple-Ingenieur sind zudem Unterlagen aufgetaucht, die belegen, dass bei Apple bereits 2700 Mitarbeiter an dem Auto-Projekt arbeiten, und dass weitere 2300 in die Pläne eingeweiht sind. Nach Meinung von Experten ist das ein zu großer Personalaufwand nur für die Steuertechnik von Elektroautos.
Warum sollte Apple ins Autogeschäft einsteigen? Analyst Kuo sieht vier zentrale Gründe: Erstens, der Markt für Elektroautos ab 2020 wird riesig, viele Menschen wollen dann ihre Benziner und Diesel endgültig ablösen. Zweitens: Durch seine Erfahrung mit Smartphone-Technik, mit virtueller Realität und künstlicher Intelligenz könnte Apple eine völlig neue Generation von Autos entwickeln.
Drittens: Die Finanzierung der Fahrzeuge könnte ein gewaltiges Geschäftsfeld für den Bezahldienst Apple Pay darstellen. Und viertens: Im engen Zusammenspiel von Hardware, Software und einer Vielzahl von Online-Services hätte Apple klassischen Autoherstellern viel Erfahrung voraus. Jörg Heinrich