Fusionsbiopsie: Welche Vorteile hat sie?

von Redaktion

Leser, 57: Weil mein PSA-Wert laufend gestiegen ist, hat mir der Urologe zu einer Biopsie geraten. Er empfahl mir eine „Fusionsbiopsie“ der Prostata. Diese sei treffsicherer, ich müsse diese Untersuchung aber selbst zahlen. Was halten Sie von dem Vorschlag?

Eine Biopsie der Prostata wird aus technischen Gründen üblicherweise unter Ultraschall-Kontrolle durchgeführt. Viele Prostatakarzinome sind im Ultraschall jedoch schlecht oder überhaupt nicht sichtbar, in der Magnetresonanztomografie (MRT) hingegen schon. Daher hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend die sogenannte Fusionsbiopsie etabliert. Bei dieser Methode werden während der Biopsie die Bilddaten der MRT rechnergestützt mit denen der Ultraschall-Bilder überlagert, also „fusioniert“. Daher kommt auch der Begriff. Dieses aufwendige Verfahren macht allerdings nur Sinn, wenn in dem MRT tatsächlich ein verdächtiger Befund sichtbar ist. Andernfalls müsste eine konventionelle Biopsie erfolgen. Bei sichtbaren MRT-Befunden hat die Fusionsbiopsie aber eine bessere Detektionsrate als die konventionelle Biopsie und ist dann auch sinnvoll. Viele größere Kliniken führen die Fusionsbiopsie übrigens ohne Zusatzkosten durch – auch in der aktuellen Situation.

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