Die Operationsmethoden

von Redaktion

München – Chirurgie kann Puzzlearbeit sein. Zum Beispiel, wenn wegen Osteoporose ein Knochen vielfach gebrochen ist, wie Sie es auf dem linken Bild oben sehen, Es zeigt die zerborstene Schulter einer älteren Dame, die beim Gassigehen gestürzt ist. Auf der rechten Seite sieht man das Bild derselben Schulter, nachdem die Chirurgen im Klinikum rechts der Isar den Knochen wieder zusammengesetzt und mit einer Platte befestigt haben. Der rote Pfeil zeigt auf den weißen Knochenzement, der die Löcher im Knochen auffüllt und den Knochen verstärkt.

Bei wegen Osteoporose gebrochenen Schultern setzen die Mediziner heute auf die Kombination von Platten und speziellem Zement, der vom Körper resorbierbar ist. „Das meint, dass der Zement vom Körper mit der Zeit in neuen Knochen umgebaut wird und so dessen Stabilität steigert“, erklärt Professor Chlodwig Kirchhoff, leitender Oberarzt und Schulterspezialist in der Unfallchirurgie am Klinikum rechts der Isar.

Er hat eine spezielle OP-Methode mitentwickelt, mit der wegen Osteoporose gebrochene Schultern wieder stabil gemacht werden. Der resorbierbare Knochenzement, den er für die Operationen an gebrochenen Oberarmköpfen verwendet, ist sogar zu 60 Prozent abbaubar. „Wir festigen die Schultern, einfach gesagt, mit hohlen Schrauben und spritzen durch die hohle Schraube den Zement ein. Dieser hat den Vorteil, dass ihn der Körper dann abbaut beziehungsweise an den Stellen einbaut, an denen die Knochen mehr Festigkeit brauchen. Anders als der früher verwendete nicht abbaubare Zement verstopft er den Knochen nicht. Denn der Nachteil des früher verwendeten Zements war, dass er fest und unverrückbar an der Stelle blieb, an die er gespritzt wurde und damit die Versorgung des Knochens mit Mineralien und Kalzium verhinderte, was die Osteoporose an der Stelle wiederum verstärkt hat“, erklärt Prof. Kirchhoff.

Um gebrochene osteoporotische Wirbelkörper wieder zu stabilisieren, verwendet man ebenfalls Implantate, sogenannte Schrauben-Stab-Systeme. Diese werden ebenfalls mit abbaubarem Knochenzement befestigt.

Bei Knochenbrüchen am Oberschenkelhals ist bei alten Menschen der operative Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks heute der Standard, erklärt Prof. Kirchhoff.

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