„Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind
das Wichtigste“, sagt der Orthopäde und Unfallchirurg Prof. Peter Biberthaler. Er empfiehlt wenig Fleisch, viel Gemüse und kalziumreiche Nahrungsmittel wie Käse und Fisch. Gegen einen Mangel an Vitamin D hilft es, sich täglich auch im Freien aufzuhalten, denn Vitamin D könne auch bei leichter Bewölkung produziert werden. In der dunklen Jahreszeit könne es zudem sinnvoll sein, Vitamin D in Tablettenform zu nehmen – am besten Kombiprodukte, die auch Kalzium enthalten.
Neben regelmäßiger Bewegung im Freien rät Prof. Biberthaler zu gemäßigtem altersgemäßem Krafttraining. „Regelmäßige Belastung sorgt für Stabilität in den Knochen“, sagt Prof. Biberthaler.
Neben Dingen, die wir nicht beeinflussen können, wie Lebensalter, Geschlecht und familiäre Veranlagung, gibt es viele Risikofaktoren, die wir sehr wohl in der Hand haben: „Hauptrisikofaktoren bei Männern sind das Rauchen und Alkohol“, warnt Prof. Peter Biberthaler. Ebenso schädlich sind Bewegungsmangel, Kalzium-Mangel und ein Mangel an Vitamin D. Weiterhin schadet Untergewicht den Knochen, denn neben den Mineralstoffen brauchen die Knochen auch eine Belastung, um gefordert zu sein. Übergewicht dagegen kann indirekt auch zu Osteoporose führen, weil sich Übergewichtige oft weniger bewegen.
Osteoporose kann auch als Folge einer Erkrankung auftreten (sekundäre Osteoporose). Gefährdet sind etwa Menschen mit Schilddrüsenüberfunktion, Überfunktion der Nebenschilddrüse oder Diabetes Typ 1. Ebenso Menschen mit Nieren-, Magen- oder Darmerkrankungen, die nicht alle mit der Nahrung aufgenommenen Eiweiße, Mineralstoffe oder Vitamine optimal aufnehmen können.
Auch dann, wenn die Gelenke chronisch entzündet sind, wie bei Rheumapatienten, kann dies Osteoporose auslösen – besonders bei rheumatoider Arthritis.
Wer Kortison-Medikamente über mehrere Monate einnimmt, ist ebenfalls stark gefährdet, warnt Prof. Biberthaler. Ebenso verstärken andere Medikamente das Risiko, etwa solche gegen Epilepsie, Antidepressiva, Beruhigungsmittel, Neuroleptika und Blutdrucksenker. Auch Aromatasehemmer gegen Brustkrebs und antihormonelle Therapien gegen Prostatakrebs können die Osteoporose-Gefahr steigern. svs