Dass Christian v. Ditfurth rasante Action beherrscht, zeigen seine atemberaubend zeitaktuellen Thriller mit dem unangepasst-sympathischen Kommissar de Bodt. Warum nun also der Schritt in die Vergangenheit? Mit Karl Raben betritt ein weiterer Grenzgänger die Bühne, der im Berlin der 1930er-Jahre ermittelt. Routiniert baut Ditfurth seinen neuen Helden auf, der im ersten Band mit eisernem Rechtsbewusstsein gegen den Zerfall der Ordnung zwischen Weimarer Republik und der Machtergreifung der Nazis kämpft. Doch Chaos und Anarchie beherrschen die Hauptstadt, linke und rechte Schlägertrupps verbreiten Terror, der mit den Nazis ab 1933 eine neue Dimension erreicht. Raben gerät in immer größere Gewissensnöte und bringt sich in haarsträubenden Aktionen in tödliche Gefahr. Doch um zu überleben, muss er den „Pakt mit dem Teufel“ schließen. Der Auftakt der neuen Reihe begeistert, weil der Leser die dramatischen Umbrüche der Zeit quasi miterlebt. Fragt sich nur, wie der Autor seinen Kommissar, der letztlich SS-Mann wird, künftig positionieren will. Matthias Busch
Lesenswert ((((;