Wenn Bäume Schleier tragen

von Redaktion

Schleier als Schutz: Apfelgespinstmotte. © Stratenschulte

Hamburg – Dieses Naturphänomen erstaunt aktuell wieder Spaziergänger auch in weiten Teilen Bayerns: Bäume, die plötzlich Schleier tragen! Verantwortlich dafür sind die Raupen der verschiedenen Gespinstmotten. Wie der NABU Hamburg mitteilt, gibt es in Mitteleuropa davon über 90 Arten. Die Raupen fressen die befallenen Pflanzen häufig völlig kahl, das ist aktuell gerade eine große Sorge in Obstplantagen in Laatzen bei Hannover, die von der Apfelgespinstmotte befallen sind. Die Insekten, die zu den Schmetterlingen gehören, befallen aber auch Gewächse wie Traubenkirsche, Weißdorn, Schlehe, Pfaffenhütchen, Pappeln, Weiden. Die Motten sind meist auf einen Wirt spezialisiert. Der seidige Schleier dient den Raupen als Schutz vor Fressfeinden wie Vögeln. Sind die Raupen vollgefressen, wandern sie zum Fuße des Stamms, wo sie sich verpuppen und nach zwei Wochen als Motten schlüpfen, die wiederum wieder ihre Eier in die Baumrinde legen. Naturschützer bitten, auf Gift zu verzichten. Sträucher und Bäume erholen sich meist rasch.

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