Hilfe dank Higtechmedizin

von Redaktion

Bypässe bei verstopften Herzkranzgefäßen. © Zeichnung: T. GEORGESCU/DHM

Herzchirurg auf dem Ergometer: Prof. Markus Krane.

Selbst wenn bei der Vorsorge Herzerkrankungen ans Licht kommen, besteht meist kein Grund zur Panik, denn die moderne Herzmedizin kann in vielen Fällen hocheffektiv helfen. „Die technischen Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte ermöglichen es uns heute, sehr viele Patienten viel schonender als früher und oft mit minimalinvasiven Methoden zu behandeln“, erklärt Prof. Markus Krane, Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie im Herzzentrum. Hier erklärt der renommierte Spezialist Beispiele:

Bypässe und Stents: Bei einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) besteht die Gefahr, dass der Herzmuskel von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten wird. Um einen Herzinfarkt zu verhindern, dienen Stents und Bypässe. Ein Stent ist eine Gefäßstütze aus Kunststoff und Metall. Dieses Gitterröhrchen wird mithilfe eines dünnen Schlauchs (Katheter) bis in die Herzkranzgefäße transportiert und an der Engstelle entfaltet. Bei einer Bypass-OP überbrückt der Herzchirurg die Engstellen mit körpereigenen Arterien oder Venen. Neueste Verfahren ermöglichen in manchen Fällen, dass dazu nicht mehr der gesamte Brustkorb geöffnet werden muss.

Neue Herzklappen: Dank der Katheterverfahren sind Herzspezialisten heute oft in der Lage, künstliche Herzklappen ohne OP am offenen Herzen einzusetzen. Anfang der 2000er-Jahre kam die Technik erstmals an der Aortenklappe zum Einsatz, inzwischen ist sie auch bei der Mitralklappe etabliert und jüngst kam auch eine Methode für die Trikuspidalklappe dazu.

Der Mini-Herzschrittmacher: Heute gibt es Geräte, die nur noch die Größe einer Vitaminkapsel besitzen. Sie werden direkt in der rechten Herzkammer verankert und kommen daher ohne Kabel zum Herzen aus. Das ist bei herkömmlichen Schrittmachern noch nicht der Fall. Sie werden im Brustbereich unter die Haut gesetzt, meist etwas unterhalb des Schlüsselbeins, und sind über Elektroden mit dem Herzen verbunden.

Der Schlaganfall-Schutzschirm: Bei Vorhofflimmern können sich im linken Herz-Vorhofohr Blutgerinnsel bilden. Wenn sich diese lösen und ins Gehirn geschwemmt werden, droht ein Gefäßverschluss der Hirnarterien und damit ein Schlaganfall. Dieses Risiko lässt sich verhindern, indem man ein kleines Schirmchen ins Vorhofohr einsetzt. Das Implantat soll verhindern, dass sich Blutgerinnsel lösen.
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