Aufbrechen und nach vorne schauen

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

„Was fällt Dir ganz spontan zu Maria Lichtmess ein?“ Diese Frage stelle ich im Laufe eines Tages verschiedenen Menschen, denen ich begegne. Die Antworten fallen dann auch sehr unterschiedlich aus, beispielsweise „An diesem Tag hat man früher erst den Christbaum abgeräumt“ und „Maria Lichtmess bedeutet, dass man das Schlimmste vom Winter fast überstanden hat“.

Tatsächlich war der Lichtmesstag am 2. Februar, genau 40 Tage nach Weihnachten, immer eine wichtige Wegmarkierung: Die Dienstboten vereinbarten an diesem Stichtag die Verlängerung ihres Arbeitsverhältnisses oder wechselten an eine neue Stelle.

Auch wenn immer noch mit Kälte und Schnee zu rechnen ist, ab Maria Lichtmess haben die Landwirte schon das Frühjahr im Blick. Die Tage werden von nun an schnell und spürbar länger. Die Gedanken gehen nach vorn in die Zukunft.

Schade eigentlich, dass in der Lebenswelt der modernen Menschen diese vorsichtige „Aufbruchstimmung“ des Lichtmesstags fast verloren gegangen ist. Das Schlimmste liegt hinter uns! Wieder nach vorn schauen! Mit so einer hoffnungsvollen Lebenshaltung und aus dieser Perspektive schaut unser Leben doch ganz anders aus! Dazu passt auch die Geschichte aus der Bibel, die am Lichtmesstag vorgelesen wird. Da geht es um zwei alte Menschen, Simeon und Hanna, denen sehr wohl klar ist, dass sie am Ende ihres Lebens stehen. Als die beiden Maria und Josef mit dem Jesuskind begegnen, versteht Simeon, was ihm jetzt noch den Frieden schenken wird: Das Licht, das von diesem Kind ausgeht und weiterleuchten wird, selbst wenn er sein Ziel gefunden hat.

Vielleicht ist der kommende Lichtmesstag am 2. Februar eine gute Gelegenheit, einmal darüber nachzudenken, welches Licht unser Leben erleuchtet und dem nachzugehen: Aufbrechen und nach vorn schauen! Gott arbeitet immer daran, uns aus unserem Dunkel herauszuholen.

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