von Redaktion

Abstimmung auf zwei Rädern MARC KNIEPKAMP

Eine Blechlawine, die sich durch den Luise-Kiesselbach-Tunnel und über die Donnersbergerbrücke wälzt ist an sich nichts Außergewöhnliches. Dieses Schauspiel kennt jeder Münchner, viele Pendler sind täglich zweimal Teil des Staus am Mittleren Ring. Wenn die Blechlawine aber aus gut gelaunten Radlern besteht, dann ist das mehr als nur eine Radtour, sondern auch ein politisches Statement.

Eine der wichtigsten Entscheidungen, die die Stadtpolitik jetzt treffen muss, ist die Verteilung des knappen Raums auf den Straßen der wachsenden Stadt. Hier haben die 17 000 Radler ein deutliches Zeichen gesetzt – eine Abstimmung auf zwei Rädern. Und sie haben gezeigt, dass das Fahrrad das platzsparendste Verkehrmittel ist. Wären die 17 000 – am besten allein – in ihren Autos gefahren wären, das Chaos wäre perfekt gewesen.

Deshalb wird der Autoverkehr allein die Antwort auf die Herausforderungen der stetig wachsenden Stadt nicht liefern, stattdessen muss die Stadt konsequent auf Vorfahrt für den öffentlichen Nahverkehr sowie den Radverkehr setzen. Dass das Thema vielen Münchnern am Herzen liegt, hat der Erfolg des Radentscheids gezeigt, dessen Organisatoren binnen kürzester Zeit 160 000 Unterschriften sammeln konnten.

Sie erreichen den Autor unter Marc.Kniepkamp@ovb.net

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