Ein Bahntunnel zwischen Daglfing und Johanneskirchen soll zwingende Voraussetzung für die Realisierung von Teilabschnitten im Entwicklungsgebiet Nordost sein. Dies beantragt die CSU-Stadtratsfraktion. Andernfalls drohe der Verkehrskollaps im Planungsgebiet.
Wie berichtet, hatte die Stadt am Montag ihre Pläne für die neuen Wohnquartiere im Dreieck Johanneskirchen, Daglfing und Riem vorgestellt. Bis zu 30 000 Einwohner könnten in dem 600 Hektar großen Planungsgebiet einmal leben. Ein zentraler Punkt ist die Verkehrserschließung des Quartiers. Auch die Verwaltung hatte deutlich gemacht, dass die nahe der S8-Strecke gelegenen Siedlungspunkte nicht ohne einen Tunnel geplant werden könnten.
Die Notwendigkeit der vier Kilometer langen Unterführung bestreitet kaum jemand. Die würde allerdings mit 2,3 Milliarden Euro mehr als doppelt so teuer sein wie ein ebenerdiger Ausbau, den die Bahn finanzieren würde. Die Mehrkosten für den Tunnel soll die Stadt bezahlen. Eine Vereinbarung über die Finanzierungsfrage steht aber weiterhin aus. In einem weiteren Antrag fordert die CSU, dass die Stadt für die Bürger so bald wie möglich Informationsveranstaltungen in Präsenz durchführt. Am kommenden Dienstag, 18. Mai, 19 Uhr, findet zunächst ein digitaler Infoabend des Planungsreferats zur Erläuterung des aktuellen Sachstands statt.
Auch die SPD setzt sich dafür ein, „dass die Bürger sehr eng in das Vorhaben einbezogen werden“, wie Fraktionschef Christian Müller sagt. Ein Dialog auf Augenhöhe fördere die nötige Akzeptanz für das neue Baugebiet. Zudem müsse die Verkehrsinfrastruktur rasch geplant werden. Prinzipiell verspricht sich Müller „ein lebendiges Viertel, das bezahlbares Wohnen, Arbeitsplätze, Geschäfte, Restaurants, viele Grünflächen und einen Badesee vereint“. Wichtig für die SPD seien bezahlbare Mieten, „die wir durch die sozialgerechte Bodennutzung und kommunalen beziehungsweise genossenschaftlichen Wohnungsbau gewährleisten werden“, kündigt Müller an. KLAUS VICK