Meirs Schätze unterm Hammer

von Redaktion

Nachlass des Figaro versteigert

VON LEONI BILLINA

Zum ersten, zum zweiten, zum dritten – und verkauft! So hieß es gestern ab 15 Uhr im Auktionshaus Nusser. Bei der 391. Auktion des Hauses – sie wurde live im Internet übertragen – konnten alle mitmachen, die sich für Kunst und Promi-Glanz interessieren. Das Besondere: Der Nachlass von Star-Friseur Gerhard Meir (†65) war Teil des Auktionskatalogs.

Der lebenslustige Figaro war nicht nur Liebling der Münchner High Society gewesen, sondern auch leidenschaftlicher Sammler von allerlei Antiquitäten und Kunstgegenständen: Silber, Porzellan, Skulpturen, Möbel und Gemälde. 50 Stücke seiner beeindruckenden Sammlung gingen nach dem Tod Meirs im Herbst 2020 an das Auktionshaus – und landeten gestern schließlich unter dem Hammer. Heiß begehrt war aus Meirs Nachlass bei der Auktion zum Beispiel das Aquarell „Stillleben mit Büchern und einem Stift von Monogrammist P.I.“ mit dem Startpreis 150 Euro – ein Internet-Bieter und ein Telefon-Bieter lieferten sich ein erbittertes Duell. Verkauft wurde es schließlich für 330 Euro an den Bieter im Netz. Der darf sich nun glücklich schätzen, nicht nur ein schönes Kunstwerk, sondern auch ein echtes Erbstück von Promi-Friseur Gerhard Meir zu besitzen.

Auch ein Kunstwerk von Moro Liliana wurde versteigert, der Startpreis lag bei 1500 Euro – und es wurde auch für diesen verkauft. Vier Holzschnitte des japanisches Künstlers Utagawa Kunisada versteigerte das Auktionshaus für 200 Euro – ein Internet-Bieter schlug zu.

Nicht alle Stücke aus Meirs Sammlung fanden einen neuen Zuhause – zwei Guckkastenblätter vermutlich aus dem 18. Jahrhundert mit Ansichten von Rom und Paris gingen wieder zurück. Genauso wie die Farbstiftzeichnung „Headshot“ von Marc Pätzold von 1974.

Der Tod des Coiffeurs hatte viele schockiert: Meir war plötzlich im Alter von 65 Jahren verstorben, die Ursache war ein Herzstillstand. Seine Angehörige schlugen das Erbe aus, und da Meir Mietschulden hatte, nahm der Vermieter das Pfandrecht in Anspruch und erhielt das Inventar der Wohnung. So landete die Sammlung des Figaro im Auktionshaus.

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