Nach der Großdemo gegen Rechts in München haben sich sowohl die Organisatoren als auch die Polizei zufrieden gezeigt: „Mit so vielen Teilnehmern hätten wir nie gerechnet“, sagte Christian Ganzer vom Mitveranstalter Bellevue di Monaco. Rund 35 000 Menschen hatten bei der Kundgebung „Zammreißen! – Bayern gegen Rechts“ am Mittwochabend vor der Feldherrnhalle gegen rechten Extremismus demonstriert. Diese Zahl zeige, dass es ein breites Bündnis „für eine offene und vielfältige Gesellschaft“ gebe, so die Veranstalter. Das sei ein wichtiges Zeichen vor der Landtagswahl am 8. Oktober.
Auf der Bühne standen rund 30 prominente Gäste aus Kultur, Wissenschaft und Sport. Bands wie LaBrassBanda und die Spider Murphy Gang spielten auf. Reden hielten unter anderem Kabarettisten wie Luise Kinseher und Maxi Schafroth sowie der frischgebackene Basketball-Weltmeister Isaac Bonga. Er sprach von eigenen „schweren Zeiten“ in seiner Kindheit, in denen er sich ausgegrenzt gefühlt habe. Dabei könne man so viel mehr erreichen, wenn alle „Menschen und Kulturen“ zusammenhalten.
Mahnende Worte kamen von Charlotte Knobloch: „Wenn Extremisten die Politik bestimmen, wird Deutschland ein anderes Land: unfreier, unsicherer und ärmer“, sagte die Holocaust-Überlebende und Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. So etwas dürfe in Deutschland nicht passieren, „nicht noch einmal“, fügte sie an.
Daneben waren auch Politiker mehrerer Parteien bei der Kundgebung: unter anderen Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Ludwig Spaenle (CSU), der Vizepräsident des Bayerischen Landtags Wolfgang Heubisch (FDP) sowie Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). Die Polizei sprach von einer „friedlichen und störungsfreien“ Demo. lim