Die Hochschule für Musik und Theater wird generalsaniert

von Redaktion

Der einstige „Führerbau“ erhält neue Technik, zudem gibt es einen Neubau und die Nutzung bestehender Häuser

Seit Jahren ächzt und stöhnt die Hochschule für Musik und Theater (HMTM) über ihr marodes Gebäude. Das denkmalgeschützte Haus in der Arcisstraße 12, das im Nationalsozialismus als „Führerbau“ Hitlers errichtet wurde, hat chronisch feuchte Keller, ein Wasserschaden brachte vor einem knappen Jahr den Hochschulbetrieb einen Monat lang komplett zum Erliegen – und Schimmelbefall droht immer wieder. Doch die Dissonanzen sollen sich in wohlklingende Harmonien auflösen…

Wie gestern bekannt wurde, hat Kunstminister Markus Blume (CSU) den Planungsauftrag für Baumaßnahmen an der Hochschule erteilt. Und mehr: Das marode Haus erhält zusätzlich mehr Räume in anderen Gebäuden und sogar einen weiteren Neubau.

Die Kosten sollen laut Ministerium bis zu 400 Millionen Euro betragen – und noch in dieser Dekade soll der Startschuss für die Maßnahmen fallen. Konkretere Zahlen gibt es noch nicht, dafür weitere Fakten. So soll das Haupthaus vom Brandschutz über die weitere Technik bis zu den sanitären Anlagen komplett modernisiert werden. Das allein macht aber noch keinen „Campus“, wie das Ministerium für Wissenschaft und Kunst das Projekt bezeichnet. Sondern eine umfangreiche Erweiterung der Räumlichkeiten.

So wird das parallel zur Hochschule verlaufende Gebäude gleich dahinter abgerissen und neu gebaut. Hier sollen einmal die Verwaltung, das digitale Kunstzentrum und das Wissenschafts- und Medienzentrum der Hochschule Platz finden.

Das im rechten Winkel anschließende Gebäude wird künftig auch von der Hochschule mit bespielt, inklusive einem kleinen Haus, das an die Barerstraße reicht. Der Clou: Das markante gelbe Gebäude, das das Areal zum Karolinenplatz hin abschließt – einst Sitz der Bayerischen Lotterieverwaltung –, kann in Teilen integriert werden. Hier soll die Bibliothek eine neue (trockene) Heimstätte finden und auch ein „Digital Learning Center“ Einzug halten. Alle Maßnahmen werden, der Bedeutung des Platzes angemessen, ausführlich Erinnerungskultur betreiben.

Die Studenten ziehen derweil in die einstige Film- und Fernsehhochschule in die Frankenthalerstraße 25-27 (Ramersdorf). Die weiteren Standorte (etwa Luisenstraße und HP8) bleiben davon unberührt.  mbi

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