Kelten-Gold: Diebe schweigen weiter

von Redaktion

Ingolstadt – Im Prozess wegen des spektakulären Diebstahls des keltischen Goldschatzes aus Manching haben die Angeklagten trotz Anregung des Gerichts weiterhin kein Geständnis abgelegt. In dem Verfahren vor dem Landgericht Ingolstadt hatten sich die Verteidiger der vier Beschuldigten, die beiden Staatsanwälte und die Richter in einem längeren Gespräch hinter verschlossenen Türen darüber unterhalten, wie hoch die Gefängnisstrafen im Fall von Geständnissen ausfallen könnten.

Die Angeklagten, drei Männer aus dem Raum Schwerin und ein Verdächtiger aus Berlin, sollen im November 2022 den 2100 Jahre alten Goldschatz aus dem Kelten Römer Museum in Manching gestohlen haben. Der größte Teil der fast 500 Münzen umfassenden Sammlung ist bis heute verschwunden.

Seit Januar stehen die vier Männer wegen des nächtlichen Museumseinbruchs vor Gericht. Ihnen werden auch zahlreiche weitere Einbruchsdiebstähle in mehreren Bundesländern und Österreich vorgeworfen.

Der Vorsitzende Richter Konrad Kliegl hatte aufgrund des bisherigen Verhandlungsverlaufs angeregt, dass die vier Angeklagten Geständnisse ablegen sollten. Die Strafkammer könne sich in dem Fall Haftstrafen zwischen dreieinhalb und neun Jahren für die vier Männer vorstellen, führte er aus. Das Gericht halte auch eine Reduzierung der Strafen für möglich, wenn der Goldschatz zurückgegeben werde.

Die Verteidiger von drei Angeklagten äußerten teilweise Bedenken gegen den Lösungsvorschlag des Gerichts, lehnten eine Verständigung aber nicht grundsätzlich ab. Die Anwälte eines 47-Jährigen betonten nach dem Vorstoß des Gerichts, dass ihr Mandant keinesfalls die Vorwürfe zugeben werde. Die Verteidiger haben nun aber weiter Gelegenheit, mit den Beschuldigten über die Vorschläge der Strafkammer zu beraten.
DPA

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