Gesa Felicitas Krause beim 3000-Meter-Hindernislauf im Berliner Olympiastadion. © Michael Kappeler/dpa
Hoffen auf Olympia: OB Dieter Reiter mit Kollegin Verena Dietl. © Klaus Haag
Berlin hat sich im Rennen um die Olympiabewerbung 2036, 2040 oder 2044 vielleicht selbst aus dem Spiel gekegelt: Laut einer Civey-Umfrage im Auftrag des „Tagesspiegels“ sind 67 Prozent der Berliner gegen das Sport-Spektakel. Hinzu kommt ein Volksbegehren gegen die Bewerbung, das die Berliner Initiative NOlympia im Januar startet – ein Verfahren, das sich mit Volksentscheid bis ins Jahr 2027 ziehen könnte. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entscheidet aber schon im September 2026, ob München, das Rhein-Ruhr-Gebiet, Hamburg oder Berlin eine Bewerbung an das Internationale Olympische Komitee (IOC) senden darf. Ob das IOC einen Zuschlag riskiert, der später wegen fehlendem Volkswillen revidiert werden muss, ist fraglich. Für München würden sich die Chancen durch eine Berlin-Absage deutlich erhöhen.
Unter den anderen Bewerbern herrscht auch Top-Laune. „Die Stimmung in Hamburg bezüglich einer Olympiabewerbung ist positiv und optimistisch“, sagt der dortige Leiter der Olympiabewerbung Steffen Rülke. „Senat, Wirtschaft, Kammern und der organisierte Sport stehen fest hinter der Bewerbung. Wir befinden uns derzeit in der Phase, die Bürgerinnen und Bürger umfassend zu informieren, einzubinden und ihr Feedback einzuholen, bevor Anfang 2026 eine weitere Infophase mit Testimonials beginnt.“ Ende Mai 2026 folgt ein Bürgerentscheid.
In Köln, das zum Rhein-Ruhr-Gebiet gehört und mit einer renommierten Sporthochschule sowie einem Olympiamuseum glänzt, haben sich die Bürger im Oktober bei einer Forsa-Umfrage im Auftrag des „Kölner Stadtanzeigers“ mit 57 Prozent für eine Bewerbung ausgesprochen. An der Bewerbung sind insgesamt 16 Städte beteiligt. Wie der Bürgerentscheid im April 2026 in Köln und den weiteren 15 Städten ausgeht, ist noch nicht gesagt.
Am besten steht München da: 66,4 Prozent der Bürger haben sich im Bürgerentscheid für die Bewerbung ausgesprochen. Dennoch hält sich OB Dieter Reiter mit Prognosen zurück. „Ich respektiere alle Bewerberstädte und kommentiere keine Umfragen“, sagte er zur Berlin-Nachricht.ISABEL WINKLBAUER