Porsche spaltet Renault

von Redaktion

Zwei Tote nach Horror-Unfall auf Schleißheimer Straße

Die Trümmer wurden im ganzen Umfeld verteilt.

Ein Bild des Grauens auf der Schleißheimer Straße: Dort verursachte ein Porsche einen schweren Unfall. © Fotos: Gaulke

Als er den Schlag hörte, ahnte er, dass etwas ganz Schlimmes passiert sein musste. „Ich hörte einen lauten Knall“, erzählt ein Mann am Tag danach dem Merkur. „Draußen sah ich dann die beiden Autos. Der Porsche lag auf dem Dach ganz nah bei mir. Das andere Auto war in der Mitte zerrissen. So einen schlimmen Unfall habe ich noch nie gesehen.“ Seine Vorahnung bewahrheitete sich: Bei einem schrecklichen Unfall am Samstagabend in der Schleißheimer Straße starben zwei Menschen.

Der Unfallort in Milbertshofen gleicht nach dem Aufprall einem Trümmerfeld. In einem Abschnitt von über 100 Metern liegen an der Ecke Schleißheimer Straße/Max-Diamand-Straße die Überreste von zwei Autos. Der Renault Mégane ist in zwei Teile gespalten, das Heck abgerissen. Man kann nur erahnen, mit welcher Wucht der Porsche Macan S, der je nach Modell bis zu 2400 Kilogramm schwer und bis zu 380 PS stark sein kann, in das Auto hineingedonnert sein muss.

Laut Polizei war der 19-jährige, deutsche Porsche-Fahrer aus München mit seiner 19-jährigen Beifahrerin „mit stark überhöhter Geschwindigkeit“ gegen 20.05 Uhr auf der Schleißheimer Straße auswärts unterwegs. Zeitgleich wollte ein 27-jähriger Augsburger mit seinem Renault in der Gegenrichtung bei Grün links in die Max-Diamand-Straße abbiegen. Mit im Auto: ein 48-Jähriger auf dem Beifahrersitz und ein 21-Jähriger auf dem Rücksitz. Sie hatten keine Chance: Der Porsche-Fahrer, bei dem keine Drogen oder Alkohol im Spiel waren, raste über die rote Ampel voll in die Seite des Renaults.

Der Porsche schlitterte über 150 Meter weit, kam kopfüber zum Stehen. Die Trümmer des zerfetzten Renaults flogen in alle Richtungen. Die 19-jährige Porsche-Beifahrerin kam mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus, auch der Renault-Fahrer musste stationär behandelt werden. Der Rettungsdienst brachte die anderen beiden Renault-Insassen schwerstverletzt in die Klinik – dort verstarben beide noch am Abend. Der Porsche-Fahrer selbst erlitt keine Verletzungen. Die Polizei beschlagnahmte den Führerschein des Rasers, der bereits wegen Körperverletzungs-Delikten auffällig wurde.

Ein Anwohner, der kurz nach dem Unfall an der Stelle vorbeifuhr, erzählte am nächsten Tag der tz: Für ihn sei es klar gewesen, dass es irgendwann so kommen musste: „Hier treffen sich viele junge Autofahrer, die auf der Schleißheimer Straße rauf und runter rasen.“ Am Samstag mussten zwei unschuldige Menschen diesen Irrsinn mit ihrem Leben bezahlen. N. BAUTZ/N. MANDEL

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