Bonner Klimakonferenz

Die Aussichten: wolkig

von Redaktion

Eigentlich wären sowohl der Zeitpunkt als auch der Ort maßgeschneidert für die Lösung des Problems: Mitten in den Jamaika-Koalitionssondierungen richtet Deutschland eine Weltklimakonferenz aus, bei der es im Kern um die Frage geht, wie die international beschlossenen Ziele so in praktische nationale Politik umgesetzt werden, dass der CO2-Ausstoß wirksam und überprüfbar begrenzt wird. Also, wie innenpolitische Interessenskonflikte, wie es sie in jedem Land gibt, angesichts der globalen Herausforderung mit wirtschaftlicher Vernunft gelöst werden können. Eine perfekte Bühne für die „Klimakanzlerin“, als Vorbild voranzugehen.

Dass sich Angela Merkel in dieser sensiblen Berliner Phase jedoch auf Konkretes einlässt, ist nicht zu erwarten. Ihr Machterhalt geht vor. Sie wird ihren Auftritt auf der Bonner Konferenz eher für schöne Bilder und wolkige Versprechungen nutzen.

Ein glaubwürdiger Impuls muss daher von anderen kommen. Denn dass Handlungsbedarf bei der Begrenzung des Ausstoßes von Treibhausgasen gegen die Erderwärmung besteht, wird außerhalb des solitären Trump-Zirkels auch in Amerika nicht bestritten, wie der neueste US-Klimabericht zeigt. Das Zauberwort für die Lösung heißt Transparenz. Aber ob sich autoritäre Führer – wie in China – diesem Grundsatz unterwerfen werden?

Alexander Weber

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