Papst-Rücktritt vor fünf Jahren

Benedikts Paukenschlag

von Redaktion

Seine Kräfte reichten 2013 nicht mehr, um das herausfordernde Petrusamt weiter ausfüllen zu können. Aus dieser Überzeugung heraus fällte Benedikt XVI. vor fünf Jahren eine historische Entscheidung, die das Papstamt verändern sollte: Der Oberbayer trat zurück.

Völlig unerwartet kam dieser Entschluss damals, es war  ein Paukenschlag. Bis heute gibt es Kritiker, die den Rücktritt als Tabubruch bewerten – Päpste bleiben ihrer Überzeugung nach im Amt bis zum letzten Atemzug. Der lange Leidensweg seines Vorgängers Johannes Paul II., den Joseph Ratzinger hautnah miterlebte, mag ihn aber mit beeinflusst haben, einen Rücktritt in Erwägung zu ziehen. Der intellektuelle Theologe, der ein brillanter Analytiker ist, sah deutlich, dass er selber nicht mehr die notwendige Macht hatte, um die Kirche zu leiten.

Benedikt hat dem Papstamt einen Dienst erwiesen, denn er hat es menschlicher gemacht. Damit hat es keineswegs an Bedeutung verloren. Er hat den Weg frei gemacht für einen Papst aus einer anderen Welt, der trotz seiner 81 Jahre mit großem Elan und gegen heftige Widerstände die Kirche neu belebt. Dazu fehlte Benedikt die Durchsetzungskraft. Seine ruhigen Jahre hinter Vatikanmauern seien ihm von Herzen gegönnt.

Claudia Möllers

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