Trump plant den Gegenschlag

von Redaktion

Der US-Präsident versucht, den Hinweisgeber zu diskreditieren

Washington – In der Ukraine-Affäre um möglichen Machtmissbrauch des US-Präsidenten hat Donald Trump mit aggressiven Äußerungen gegen mögliche Informanten Empörung ausgelöst. „Ich will wissen, wer dem Whistleblower die Informationen gegeben hat“, sagte Trump am Donnerstag vor Mitarbeitern der US-Gesandtschaft bei den Vereinten Nationen in New York. Die betroffene Person sei fast „ein Spion“ und mit solchen sei man in der Vergangenheit „ein bisschen anders“ umgegangen als heute. Die Veranstaltung war eigentlich nicht öffentlich. Mehrere US-Medien verbreiteten am Freitag jedoch Audio- und Videomitschnitte von der Ansprache.

Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus hatten am Dienstag Vorbereitungen für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump angekündigt. Ihre Vorwürfe stützen sich auf die schriftliche Beschwerde eines anonymen Geheimdienstmitarbeiters, der schwere Anschuldigungen gegen Trump erhebt. Auf großen öffentlichen Druck hin waren die Schilderungen des Hinweisgebers publik gemacht worden.

Im Rahmen seiner Arbeit will der Whistleblower Informationen mehrerer Regierungsmitarbeiter erhalten haben, wonach der US-Präsident „die Macht seines Amtes nutzt“, um zu erreichen, dass sich ein anderes Land zu seinen Gunsten in die US-Wahl 2020 einmischt.

Der Whistleblower beschuldigte das Weiße Haus mit Blick auf das Ukraine-Telefonat auch der Vertuschung: Führende Regierungsmitarbeiter hätten sich intensiv bemüht, die genaue Wortlautfassung des Gesprächs unter der Decke zu halten. Bislang wurde nur ein grobes Gesprächsprotokoll veröffentlicht.

Die Identität des Hinweisgebers ist nicht öffentlich bekannt. Die „New York Times“ berichtete, es solle sich um einen Mitarbeiter des Auslandsgeheimdiensts CIA handeln. Seine Anwälte hätten davor gewarnt, Informationen zu veröffentlichen.

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