München – Ein Forscherteam der Universität Oxford soll Medienberichten zufolge bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus große Fortschritte gemacht haben. Die „New York Times“ meldet, dass die Wissenschaftler am Jenner-Institut der renommierten englischen Hochschule das Präparat bereits im Mai in einer klinischen Studie mit rund 6000 Freiwilligen testen wollen. Sofern dabei Wirksamkeit und Verträglichkeit nachgewiesen werden können, wäre es denkbar, dass der Impfstoff bereits im Herbst auf den Markt kommt, deutlich früher als erwartet. Voraussetzung dafür wären eine Ausnahmegenehmigung der Behörden sowie ein beschleunigtes Produktionsverfahren.
Die Forscher testeten den Stoff mit der Bezeichnung ChAdOx1 demnach an Rhesusaffen. Sechs Tiere wurden mit dem Präparat geimpft und anschließend dem Coronavirus ausgesetzt. Alle sechs Tiere waren vier Wochen später gesund, während ungeimpfte Tiere erkrankten. Allerdings schränkte einer der Wissenschaftler ein, dass die Wirksamkeit bei Rhesusaffen nicht zwangsläufig darauf hindeute, dass das Mittel auch bei Menschen wirke.
In Deutschland hatte das Mainzer Unternehmen Biontech erst vergangene Woche die Genehmigung erhalten, eine erste klinische Studie mit einem potenziellen Impfstoff an rund 200 Menschen durchzuführen. Mit der Zulassung eines Mittels rechnet das zuständige Paul-Ehrlich-Institut frühestens im kommenden Jahr. mb