Berlin – Die CDU-Spitze hat sich eine Woche vor der Wahl in Sachsen-Anhalt klar von der AfD abgegrenzt und vor Gedankenspielen über eine Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten gewarnt. Zugleich zeigte sie der offenbar weiter nach rechts rückenden konservativen Gruppierung Werte-Union die kalte Schulter und betonte, dass diese nicht zur „Unions-Familie“ gehöre.
„Wer darüber nachdenkt, mit der AfD zu kooperieren, trifft auf den gebündelten Widerstand der ganzen CDU“, sagte der Parteivorsitzende Armin Laschet gestern im CDU-Präsidium nach Teilnehmerangaben. Bei der Landtagswahl am kommenden Sonntag gehe es um die Frage, ob die CDU mit Ministerpräsident Reiner Haseloff stärkste Kraft werde oder „ganz Rechte mit einer Partei, die nicht für Versöhnen, sondern für Spalten steht“, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak. „Es kommt jetzt genau auf diese Frage an: Politik der Mitte oder der Ränder.“
Wichtig sei, „nicht zu versuchen, der AfD hinterherzulaufen, sie zu kopieren oder nach rechts zu rücken. Es braucht eine klare Abgrenzung der CDU zur AfD“, sagte Saar-Ministerpräsident Tobias Hans. Parteivize Thomas Strobl erklärte: „Natürlich braucht Sachsen-Anhalt in dieser schwierigen Zeit eine stabile Regierung mit einem starken Ministerpräsidenten Haseloff.“
Hans ergänzte, es gebe viele Menschen, die geneigt seien, bei der AfD ihr Kreuz zu machen, und die deswegen nicht rechts seien. „Aber man muss ihnen klarmachen, dass sie sich mit teils rechtsradikalen Ideologien gemeinmachen, wenn sie ihr Kreuz dort setzen. Aber das geht nicht durch Bevormundung.“
Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner erklärte dazu, vor dem Hintergrund der Zustimmung zu den Populisten und Spaltern von der AfD werde sehr klar, dass die CDU am Sonntag in Sachsen-Anhalt Nummer eins werden müsse. Die CDU habe „sehr klar gesagt, dass wir – egal wo – nicht mit der AfD koalieren werden, und das bleibt auch weiterhin so bestehen.“