Schröder rückt von Gazprom ab

von Redaktion

Altkanzler verzichtet auf weiteren Aufsichtsratsposten

Berlin – Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder hat nach eigenen Angaben keine Absichten, einen Aufsichtsratsposten beim russischen Energieriesen Gazprom zu übernehmen. Auf die Nominierung habe er schon vor längerer Zeit verzichtet und dies dem Unternehmen auch mitgeteilt, schrieb er am Dienstagabend auf dem Online-Portal „Linkedin“. Er wundere sich daher über „neu erschienene anderslautende Berichte“. Die Agentur Reuters hatte kurz zuvor gemeldet, Gazprom habe Schröder nun auch offiziell nominiert.

Der Ex-Kanzler war infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine massiv unter Druck geraten. Am Freitag gab der Ölkonzern Rosneft bekannt, dass Schröder seinen Posten im Aufsichtsrat niederlege – es sei ihm unmöglich, seine Amtszeit zu verlängern. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Schröder daraufhin ermahnt, weitere Tätigkeiten für russische Unternehmen einzustellen. Das EU-Parlament forderte zudem Sanktionen gegen Schröder – was Scholz jedoch ablehnte. Zugleich laufen in der SPD auch noch Verfahren, um den Altkanzler auszuschließen.

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