Corona wirft Gleichstellung zurück

von Redaktion

Berufliche Chancen für Frauen in Deutschland auf Stand von 2009

Cologny – Die Pandemie hat die Gleichberechtigung der Geschlechter um eine Generation zurückgeworfen. Das ist das Ergebnis des „Global Gender Gap Report“ des Weltwirtschaftsforums (WEF). Bei dem derzeitigen Tempo der Fortschritte werde es noch 132 Jahre dauern, bis Frauen und Männer weltweit gleiche Chancen haben werden.

Vor allem am Arbeitsmarkt sei die Ungleichheit im vergangenen Jahr größer gewesen als je zuvor seit Beginn der Erhebungen 2006. Das liege auch daran, dass die Fürsorge-Arbeit, etwa die Betreuung von Kindern, als Kindergärten und Schulen geschlossen waren, immer noch mehrheitlich Frauenaufgabe sei. Schon vor der Pandemie habe unbezahlte Arbeit bei Männern einen Anteil von 19 Prozent der gesamten Arbeitszeit ausgemacht, bei Frauen aber 55 Prozent.

In Sachen Lohngerechtigkeit und Chancengleichheit habe Deutschland besonders schlecht abgeschnitten – laut der Studie sei die Bundesrepublik auf das Niveau von 2009 zurückgefallen. Betrachtet werden unter anderem der Anteil von Frauen in Managerposten und die Bezahlung für gleiche Arbeit.

Insgesamt hat Deutschland in der Rangliste jedoch den höchsten Wert seit 16 Jahren erreicht und landet im Vergleich auf Platz 10. Zu verdanken sei das der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Deutschland durch ihre lange Amtszeit viele Punkte bescherte – denn auch das fließt in den Index ein. Am besten schneide Deutschland in der Kategorie „Politische Teilhabe“ ab, wo es auch um den Anteil von Frauen in der Politik geht. Auf den ersten Plätzen des allgemeinen Rankings liegen wie zuvor Island, Finnland, Norwegen und Neuseeland.

Artikel 11 von 11