Staat verdient an Lufthansa

Rettung war exzellentes Geschäft

VON ROLF OBERTREIS

Solche Managerinnen wünschen sich Staat, Steuerzahler und Privatwirtschaft. Auch in Krisenzeiten hart verhandeln, wenn es um staatliche Rettungspakete für Unternehmen geht. Und dabei nie das Interesse des Steuerzahlers aus den Augen verlieren.

Jutta Dönges hat das bei der Lufthansa nahezu perfekt umgesetzt. Die 49-jährige Chefin des Wirtschaftsstabilisierungsfonds WSF hat bei der Lufthansa-Rettung vor gut zwei Jahren, als die Airline durch Corona schachmatt war, neben stillen Einlagen auch eine Aktienbeteiligung durchgesetzt. Jetzt belohnt die clevere WSF-Chefin die Steuerzahler mit einem hübschen Gewinn von 760 Millionen Euro aus dem Verkauf der Aktien. Dazu kommen noch ansehnliche Zinsen für die stillen Einlagen des Bundes, die Lufthansa vorzeitig zurückgezahlt hat. Der Fall Lufthansa zeigt: Man kann die Rettung eines Privatunternehmens erheblich besser aufsetzen als Anfang 2009 bei der damals durch die Übernahme der Dresdner Bank und die Folgen der Finanzkrise schwer angeschlagenen Commerzbank. Da war Dönges nicht beteiligt. Dort ist der Bund 13 Jahre später immer noch mit fast 16 Prozent beteiligt. Er würde einen Verlust von schätzungsweise drei Milliarden Euro einfahren, würde er die Aktie jetzt verkaufen.

Wirtschaft@ovb.net

Montag, 4. Dezember 2023
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