Kiew: Weiteres AKW unter Beschuss

von Redaktion

Kiew – Neben schweren Kämpfen am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja soll jetzt auch ein weiteres AKW angegriffen worden sein. Die russische Armee habe in der Nacht auf Montag das Gelände des AKW Piwdennoukrainsk rund 100 Kilometer nordwestlich der südukrainischen Stadt Mykolajiw beschossen, meldete der Betreiber Energoatom gestern. Im Gelände um das AKW Piwdennoukrainsk habe es in nur 300 Metern Entfernung von den Reaktoren eine „heftige Explosion“ gegeben, erklärte Energoatom. Die drei Reaktoren des Kraftwerks arbeiteten aber „im regulären Betrieb“, auch seien keine Menschen zu Schaden gekommen. Piwdennoukrainsk ist das zweitgrößte Atomkraftwerk der Ukraine.

Die Sorge um die Kämpfe am AKW Saporischschja wächst ebenfalls weiter. Polens Innenministerium hat deswegen sogar landesweit Jodtabletten an die Berufsfeuerwehr ausgegeben.

Derweil haben ukrainische Truppen in den ostukrainischen Gebieten Charkiw, Donezk und Luhansk den russischen Gegner offenbar weiter zurückgedrängt. Gestern meldeten Kiewer Medien die Rückeroberung des Orts Jarowa am linken Ufer des Siwerskyj Donez. Offizielle Bestätigungen von ukrainischer oder russischer Seite lagen zunächst nicht vor.

Prorussische Separatisten warfen der ukrainischen Armee ihrerseits einen Angriff auf ein Stadtviertel der Stadt Donezk im Osten der Ukraine mit 13 Toten vor. Zugleich wies die russische Führung den Vorwurf, Kriegsverbrechen im Gebiet Charkiw begangen zu haben, zurück.

Artikel 8 von 11