Durchsuchungen laufen teils noch

Usmanow-Villen am Tegernsee: Beweismaterial sichergestellt
München – Einen Tag nach der Razzia in zwei Dutzend Objekten bundesweit im Zusammenhang mit Verstößen gegen die EU-Sanktionen gegen Anhänger von Kremlchef Wladimir Putin laufen die Ermittlungen weiter. Die Durchsuchungen seien teils noch nicht abgeschlossen, sagte gestern eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II. Die Behörde ermittelt wegen möglicher Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz (wir berichteten). Die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt und das Bundeskriminalamt (BKA) ermitteln zudem wegen des Verdachts der Geldwäsche.
Bei den Durchsuchungen seien umfangreiche Beweismittel vorläufig sichergestellt worden, teilte der nordrhein-westfälische Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) mit. Durchsucht wurden am Mittwoch unter anderem Villen in Rottach-Egern. Die Aktion richtete sich gegen den russischen Oligarchen Alischer Usmanow. Die Staatsanwaltschaft München II bestätigte die Identität des Tatverdächtigen nicht. Augenzeugen hatten aber Einsatzkräfte beobachtet, die das Gebäude in Rottach-Egern durchsuchten. Laut Mitteilung der Anklagebehörde geht es um einen russischen Staatsbürger. Er werde verdächtigt, im Zuge der Sanktionen, die nach dem Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine verhängt wurden, eingefrorene Gelder ausgegeben zu haben. Damit soll er etwa die Bewachung seiner Immobilien in Oberbayern bezahlt haben. Usmanow streitet alle Vorwürfe ab.