Rom – Der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi glaubt, dass Putin von der russischen Bevölkerung und seinem Umfeld zum Einmarsch in der Ukraine „gedrängt“ worden sei.
Laut Berlusconi hätten Vertreter „der beiden pro-russischen Donbass-Republiken“ Putin um Hilfe gebeten. Die Gruppe habe dem Kremlchef gesagt, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Angriffe auf die Armee der Separatisten verstärkt habe.
Daraufhin sei Putin von der russischen Bevölkerung, seiner Partei und seinen Ministern zu dem Krieg gedrängt worden. Berlusconi meint: „Putin hat sich in einer wirklich schwierigen und dramatischen Situation wiedergefunden.“
Das Interview löste heftige Kritik aus. Der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten, Enrico Letta, sprach von „skandalösen und schwerwiegenden Erklärungen“. Berlusconi sagte im Nachhinein, seine Äußerungen seien „verallgemeinert und vereinfacht“ worden. Der Krieg sei „nicht zu rechtfertigen“.