Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach mehr als acht Monaten Krieg gegen die Ukraine seine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen bekräftigt. Allerdings habe sich die Regierung in der Ukraine unter dem Einfluss der USA gegen solche Gespräche entschieden, behauptete Putin bei einem Moskauer Diskussionsforum. Der Kremlchef hatte Ende September bei einer Rede im Kreml auch Verhandlungen angeboten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnte Gespräche mit Putin per Dekret ab.
Zu den Gründen des Krieges sagte er einmal mehr, dass das Streben der Ukraine in die Nato mit russischen Sicherheitsinteressen nicht vereinbar sei. Auch habe die Ukraine damals einen mit Deutschland und Frankreich vereinbarten Friedensplan für den Donbass aufgekündigt. Putin machte deutlich, dass er seinen Krieg auch als Kampf gegen einen „aggressiven Westen“ sehe, der versuche, seine Regeln und liberalen Werte anderen aufzudrücken. Die „historische Periode“ einer Dominanz des Westens neige sich dem Ende zu, meinte der 70-Jährige. Er warf den westlichen Regierungen auch „systematische Fehler“ vor, die zu Energie- und wirtschaftlichen Krisen führten.
Unterdessen sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Shoigu, die Teilmobilmachung von 300 000 Reservisten sei abgeschlossen. Rund 82 000 der Männer seien bereits an der Front im Einsatz.