Selbst ernannte Klima-Aktivisten

Zivilcourage zum Nulltarif

von Redaktion

VON GEORG ANASTASIADIS

Sie zerstören fremdes Eigentum. Vergehen sich am kulturellen Erbe Europas. Drangsalieren Autofahrer, die anders als sie selbst meist nicht aus begüterten Elternhäusern stammen und jeden Tag oft weite Strecken zurücklegen müssen, um in die Arbeit zu kommen. Der Krawall der selbst ernannten Klima-Aktivisten ist asozial. Dennoch dürfen seine Verursacher darauf hoffen, dass der Staat weiter beide Augen zudrückt. Weil’s ja um eine gute Sache geht.

Der Klima-Protest wäre beeindruckender, wenn die Aktivisten in China oder Russland auf die Gefahren für das Klima aufmerksam machen würden. Dort, wo die wirklichen Sünder sitzen. So aber ist der Radau, den die Klima-Kleber bei uns veranstalten, Zivilcourage zum Nulltarif. Sie sind nicht die modernen Robin Hoods, für die sie sich halten.

Der Staat muss sehr aufpassen, dass er die Geduld seiner Bürger nicht überstrapaziert und das Vertrauen untergräbt, dass es im Land halbwegs fair zugeht. Um dem Klima zu helfen, bringen gerade Einfachverdiener schon jetzt große Opfer. Ob sie es wollen oder nicht, der Staat regelt das für sie, indem er den Energieverbrauch drastisch verteuert. Es ist keine gute Idee, wenn wohlstandsverwöhnte junge Leute andere Menschen, die in der Krise mit jedem Cent rechnen müssen, noch mehr ärgern. Je länger Regierung und Justiz Chaoten gewähren lassen, desto mehr muss die Bürger das Gefühl beschleichen, in einem Zwei-Klassen-Staat zu leben, in dem Fanatiker straflos das Gesetz in die Hände und die Mehrheit als Geisel nehmen dürfen. Das muss aufhören, und zwar schnell.

Georg.Anastasiadis@ovb.net

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