FDP will verschieben

Früher Schulstart ist eine Zumutung

von Redaktion

VON CARINA ZIMNIOK

Die Arbeitswelt wird flexibler, es gibt Gleitzeit, Home Office, Teilzeit. Eine Anpassung an die Bedürfnisse der Gesellschaft – und die Arbeitgeber profitieren meist auch davon. Was aber in Stein gemeißelt scheint: Schulkinder werden im Morgengrauen aus dem Bett gejagt und hängen übermüdet in den Bänken, bis es endlich zur ersten Pause läutet und der Biorhythmus in Schwung kommt.

Die bayerische FDP fordert jetzt, den Schulbeginn um eine Stunde zu verschieben – von 8 auf 9 Uhr. Hätten Familien etwas zu sagen, wäre das vermutlich längst geschehen. Der frühe Schulbeginn ist eine extreme Belastung für die Kinder, ihre Eltern und auch für die Lehrer, die in der ersten Stunde besser keine komplexen Inhalte durchnehmen. Und es gibt unzählige Studien und auch Tests, die alle beweisen: Startet die Schule später, wirkt sich das positiv auf Konzentrationsfähigkeit, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Schüler aus.

Klar, allein mit einem späteren Unterrichtsbeginn ist es nicht getan. Grundschüler, deren Eltern früh zur Arbeit müssen, brauchen eine Betreuung. Aber irgendwann kommt die Staatsregierung nicht mehr um die Revolution herum. Das war auch beim Rauchverbot so: Noch vor zwölf Jahren wurden alle Restaurants und Cafés vollgequalmt, heute ist das unvorstellbar. Hoffentlich ist auch der frühe Schulstart bald nur noch ein unverständliches Phänomen aus der Vergangenheit.

Carina.Zimniok@ovb.net

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